EKD-Ratsvorsitzender Schneider dringt auf gerechte Steuern

EKD-Ratsvorsitzender Schneider dringt auf gerechte Steuern
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, kritisiert die deutsche Steuerpolitik.

Bei der "Entlastung der oberen Zehntausend" in den vergangenen 20 Jahren sei das Pendel in die falsche Richtung ausgeschlagen, sagte Schneider am Donnerstag im Deutschlandradio Kultur. Aus seiner Sicht sei unter anderem einen Vermögensabgabe für Reiche denkbar, um mehr Gerechtigkeit zu schaffen.

Anlässlich des evangelischen Kirchentages, der unter dem biblischen Leitwort "Soviel du brauchst" noch bis Sonntag in Hamburg gefeiert wird, warnte Schneider vor Gier. "Wenn unser Herz nur noch von Geld beherrscht wird, dann zerstören wir uns selbst und wir zerstören andere Menschen", sagte der oberste Repräsentant der fast 24 Millionen Protestanten in Deutschland.

Ein Schwerpunkt beim Kirchentag: verantwortungsvolles Wirtschaften

Nach der Eröffnung des 34. Deutschen Evangelischen Kirchentages am 1. Mai beginnen am Donnerstag die mehr als 2.500 Veranstaltungen. Geplant sind neben Bibelarbeiten und Gottesdiensten auch Podiumsdiskussionen, Popkonzerte und Theateraufführungen.

Zur Kirchentagseröffnung hatten am Mittwochabend rund 350.000 Menschen den traditionellen Abend der Begegnung in der Hamburger Innenstadt gefeiert. Zu den vier Auftaktgottesdiensten waren zuvor unter freiem Himmel rund 84.000 Menschen zusammengekommen.

Zu dem alle zwei Jahre stattfindenden Kirchentag haben sich mehr als 116.000 Dauerteilnehmer angemeldet. Das Protestantentreffen in der Hansestadt endet am Sonntag. Themenschwerpunkte des Kirchentages sind verantwortungsvolles Wirtschaften, Gerechtigkeit und interreligiöser Dialog.