Rheinische Kirche zieht Konsequenzen aus Finanzaffäre

Rheinische Kirche zieht Konsequenzen aus Finanzaffäre
Die Evangelische Kirche im Rheinland hat weitere Konsequenzen aus dem Finanzdebakel ihres Dienstleistungsunternehmen bbz gezogen. Ein neuer Geschäftsführer und die Neuregelung der Aufsicht über das Beihilfe- und Bezüge-Zentrum sollen neue Unregelmäßigkeiten verhindern.

Neuer Geschäftsführer des landeskirchlichen Beihilfe- und Bezüge-Zentrum (bbz) in Bad Dürkheim ist der 50-jährige Diplom-Kaufmann Carl Wilhelm Haas, wie das Landeskirchenamt am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Die Einstellung des neuen Geschäftsführers sei einer der Bausteine, mit denen die Alleingesellschafterin, die Evangelische Kirche im Rheinland, die Arbeit des Unternehmens neu strukturiere. 

###mehr-artikel###

Außerdem wolle die rheinische Kirche mit einem neuen Gesellschaftsvertrag die Aufsicht über das bbz neu und stringenter als bisher regeln, hieß es. Die Gesellschafterversammlung wurde auf drei stimmberechtigte Personen ausgeweitet. Unter dem Vorsitz des neuen Finanzdezernenten der rheinischen Kirche, Oberkirchenrat Bernd Baucks, führt sie künftig die Aufsicht über die Geschäftsführung.

Landessynode wird das Thema weiter besprechen

Das Beihilfe- und Bezüge-Zentrum war im Jahr 2011 unter anderem durch dubiose Geldanlagen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Die zweitgrößte Landeskirche in Deutschland hatte seit 2010 insgesamt 21,6 Millionen Euro in das Unternehmen gesteckt, um das Unternehmen vor der Pleite zu retten.

Im Herbst 2011 hatte die Kirchenleitung die alte Geschäftsführung abberufen und Harald Ohlmeier als Geschäftsführer eingesetzt. Nachdem der Sanierungs- und Restrukturierungsprozess weitgehend abgeschlossen ist, soll Ohlmeier den Angaben zufolge als Geschäftsführer künftig ausschließlich die laufenden Verfahren begleiten, die im Zusammenhang mit Schadensersatzforderungen der Gesellschaft gegen Dritte geführt werden.

Die rheinische Landessynode hatte im Januar eine ergebnisoffene Untersuchung des Skandals bis hin zur Überprüfung der Kirchenordnung beschlossen. Wie Kontrollen verbessert und finanzielle Risiken minimiert werden sollen, will die Landessynode als oberstes Entscheidungsorgan bei ihrer nächsten Tagung Anfang kommenden Jahres beschließen.