Gauck warnt vor Konkurrenzkampf in der Ausbildung

Bundespräsident Gauck besucht Niedersachsen
Foto: dpa/Jochen Lübke
Gauck warnt vor Konkurrenzkampf in der Ausbildung
Bundespräsident appelliert bei Niedersachsen-Besuch an Gemeinsinn der Bürger.
Bundespräsident Joachim Gauck hat angesichts des befürchteten Fachkräftemangels in Deutschland vor einem Konkurrenzkampf zwischen Universitäten und Handwerksbetrieben gewarnt. Immer mehr junge Leute entschieden sich erfreulicherweise für ein Studium, sagte Gauck am Donnerstag in Duderstadt bei Göttingen. Aber auch im Handwerk werde Nachwuchs gebraucht.

Zu seinem Antrittsbesuch in Niedersachsen sprach Gauck mit Vertretern von Unternehmen und Politik und besuchte das Orthopädie-Unternehmen Otto Bock.Bei einem Empfang im Duderstädter Rathaus appellierte Gauck an die Bürger, das Land und die Demokratie gemeinsam zu gestalten.

Gesellschaft lebt vom Miteinander

Die Gesellschaft lebe vom Miteinander der aktiven Bürger und der Institutionen. "Unsere Fähigkeit, füreinander da zu sein, aufeinander zu achten, zu hören und zu lernen sind die Grundprinzipien unserer Demokratie", unterstrich der Bundespräsident. Ein Schwerpunktthema seines Besuches in Niedersachsen war der demografische Wandel.

###mehr-artikel###Seit 1972 ist die Geburtenrate in Deutschland geringer als die Sterberate. Zusammen mit einer immer höheren Lebenserwartung lässt dies die Bevölkerungszahl schrumpfen und die Gesellschaft insgesamt älter werden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wird die Zahl der Bundesbürger bis 2060 von derzeit rund 80 Millionen auf etwa 64 Millionen Bürger sinken. Ein Großteil davon wird über 60 Jahre alt sein.

"Potenziale nutzen"

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) betonte, der demografische Wandel sei insbesondere für den Süden des Bundeslandes eine Herausforderung. "Wir müssen die Potenziale die es hier gibt, nutzen, wenn die Bedingungen sich verändern." Im Gespräch forderten ortsansässige Unternehmer und Lehrer die Politiker auf, mehr in die Bildung und die Förderung von Ausbildungsmöglichkeiten zu investieren. Allein in Niedersachsen gebe es derzeit 30.000 Arbeitssuchende im Alter von 25 bis 30 Jahren.