Menschenrechtler demonstrieren gegen Putin-Besuch in Hannover

Menschenrechtler demonstrieren gegen Putin-Besuch in Hannover
Menschenrechtsorganisationen haben am Sonntag bei der Hannover Messe gegen den Besuch von Russlands Präsident Wladimir Putin demonstriert.

Bis zum Nachmittag waren nach Polizeiangaben rund 200 Menschen zu Mahnwachen vor dem Hannover Congress Centrum gekommen. Dort wurden Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Putin am Sonntagabend zur Eröffnung der weltgrößte Industrieschau erwartet. Russland ist in diesem Jahr Partnerland der Messe.

Pamela Klages, Sprecherin von Amnesty International forderte, ausländische Nichtregierungsorganisationen (NGO) dürften nicht länger von russischen Behörden schikaniert werden. Die russischen Behörden hatten in den vergangenen Wochen landesweit NGOs kontrolliert und damit zu Verstimmungen zwischen der deutschen und der russischen Regierung geführt.

Mit Bannern wie "mehr Energie für Menschenrechte" forderten die Organisationen, Wirtschaftsinteressen nicht in den Vordergrund zu stellen. Auf der Messe zeigen mehr als 6.500 Aussteller bis zum Freitag Neuheiten aus Maschinenbau und Elektrotechnik.

Die "Gesellschaft für bedrohte Völker" (GfbV) erinnerte mit Plakaten an den unter Putin geführten Tschetschenien-Krieg. Putin sei für den Tod von 80.000 Menschen verantwortlich, hieß es. "Der von Putin eingesetzte Präsident Ramzan Kadyrow ein Schreckensregime aufgebaut, das die Rechte seiner Bürger mit Füßen tritt", sagte GfbV-Referentin Sarah Reinke.