DGB: Zwei von fünf Angestellten droht Altersarmut

DGB: Zwei von fünf Angestellten droht Altersarmut
Der DGB hat die Warnung von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) vor Altersarmut mit Zahlen zum Ausmaß des Niedriglohn-Bereichs unterstrichen.

Zwei von fünf der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Vollzeitjob verdienten heute weniger als 2.500 Euro brutto im Monat, heißt es in einem Positionspapier des Deutschen Gewerkschaftsbundes, aus dem die "Berliner Zeitung" (Montagsausgabe) zitiert.

Von der Leyen hatte kürzlich gewarnt, diese Gehaltsgruppe erwarte wegen der Senkung des Rentenniveaus bei einem Renteneintritt ab 2030 nur eine Rente in Höhe des Grundsicherungs- also Sozialhilfeniveaus. Den höchsten Anteil an schlecht bezahlten Vollzeitjobs haben dem DGB zufolge die ostdeutschen Bundesländer. An der Spitze liegt Mecklenburg-Vorpommern, gefolgt von Sachsen und Thüringen und Sachsen-Anhalt. In Ostdeutschland wird eine Niedriglohnschwelle von 1.379 Euro zugrunde gelegt.

In Westdeutschland wird in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz am schlechtesten verdient. Ein Viertel der Arbeitnehmer mit Vollzeit-Stellen verdiene in diesen Ländern weniger als 1.890 Euro im Monat, heißt es in dem DGB-Positionspapier. Bei 1.890 Euro liegt die Schwelle zum Niedriglohn in Westdeutschland. Sie wird bei zwei Dritteln des Durchschnittslohns angesetzt.

Den geringsten Anteil an Vollzeit arbeitenden Niedriglöhnern hat dem DGB zufolge im Westen Baden-Württemberg (18,2 Prozent), gefolgt von Hamburg (19,1 Prozent), Hessen (19,2 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (20,4 Prozent).

Der DGB schließt aus den Zahlen, dass ein gesetzlicher Mindestlohn dringend erforderlich sei. Außerdem müsse das Wohngeld für Erwerbstätige ausgebaut werden.