Schweigers Anwalt will Berichte über Farbanschlag unterbinden

Schweigers Anwalt will Berichte über Farbanschlag unterbinden
Nach dem Farbanschlag auf ein Hamburger Haus versucht der Anwalt des Schauspielers Til Schweiger offenbar, Berichte über den Fall zu unterbinden. Ein Schreiben mit einer entsprechenden Aufforderung erhielt die Deutsche Presse-Agentur (dpa), wie diese am Dienstag in einem "redaktionellen Hinweis" mitteilte.
26.03.2013
evangelisch.de/dpa

Zu dem Anschlag vom Montag gibt es inzwischen ein Bekennerschreiben. Eine Hamburger Polizeisprecherin bestätigte am Dienstag, dass der Staatsschutz damit befasst sei. Auf ein Haus im Hamburger Stadtteil Osdorf waren am Montag mehrere mit Farbe gefüllte Gläser geworfen worden. Zudem zündeten die bisher unbekannten Täter ein vor dem Anwesen stehendes Auto an. Die Polizei bestätigte nicht, dass es sich um Schweigers Haus handelt. "Zu den Bewohnern machen wir keine Angaben, auch nicht zum Eigentümer des Fahrzeugs", sagte eine Sprecherin.

"Schweiger verherrlicht Afghanistaneinsatz"

Der Bekennerbrief wurde am Dienstag in der "Hamburger Morgenpost" abgedruckt. Darin schreibt eine Gruppe namens "Die Tatortverunreiniger_innen", dass sie das Haus des Schauspielers "mit krimineller Energie heimgesucht" habe. Hintergrund sei, dass Schweiger mit seiner Rolle im Kinofilm "Schutzengel" sowie mit öffentlichen Äußerungen den Einsatz deutscher Truppen in Afghanistan verherrlicht habe. "Deutsche Kriegseinsätze mit allen Folgen sollen als normal und gerecht empfunden und akzeptiert werden".

Der kulturpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen, verurteilte die Tat als "Anschlag auf die Freiheit der Künstler und damit auf die Freiheit der Kunst in unserem Lande". Schweiger werde "in der Logik der Täter 'bestraft', weil einer seiner Filme deren Sichtweise des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan nicht entspricht", erklärte Börnsen. Die Konsequenz aus solchem Denken bedeute das Ende der freien Gesellschaft.