Landesbischof Weber ermuntert zu weiterer ökumenischer Zusammenarbeit

Landesbischof Weber ermuntert zu weiterer ökumenischer Zusammenarbeit
Landesbischof Friedrich Weber hat die christlichen Kirchen aufgerufen, die multilaterale ökumenische Zusammenarbeit fortzusetzen. Keine Kirche könne nur für sich allein entscheiden, sagte Weber bei der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen am Mittwoch in Fulda.

"Denn keine Kirche kann ohne die anderen im vollen Sinn Kirche sein", ergänzte der scheidende Vorsitzende des Dachverbandes von 17 christlichen Kirchen und Gemeinschaften in Deutschland. Für Bischof Weber aus Braunschweig, der sechs Jahre an der Spitze des ökumenischen Zusammenschlusses stand, wird am Donnerstag turnusgemäß ein Nachfolger bestimmt.

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Die wechselseitige Taufanerkennung, die elf Kirchen 2007 im Magdeburger Dom feierlich bekräftigt hatten, müsse Konsequenzen haben, sagte der evangelische Theologe. In seinem Rechenschaftsbericht nannte er als praktische Möglichkeiten Taufgedächtnisgottesdienste, ökumenische Taufgottesdienste und die gegenseitige Zulassung von Taufpaten. Weber regte an, über die Entwicklung eines Taufverständnisses die bestehenden ökumenischen Blockierungen in der Ämterfrage zu überwinden.

Zur Förderung des multilateralen ökumenischen Miteinanders empfahl der Landesbischof eine Beteiligung der kirchlichen Dachverbandes an der evangelisch-katholischen Woche für das Leben, an der eventuellen Überarbeitung des Sozialwortes der Kirchen und an Initiativen zum Sonntagsschutz.

Wann und wie darf eine Kirche umgenutzt werden?

Auf der Versammlung in Fulda berieten die Vertreter der verschiedenen Kirchenfamilien zudem über die Umnutzung von Kirchengebäuden. Nach den Leitlinien der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sei der Abriss eines Kirchgebäudes besser als eine missverständliche Fremdnutzung, erläuterte Kirchenrat Ivo Huber von der bayerischen Landeskirche. Je markanter die Immobilie als Kirchbau erkennbar sei, desto mehr Nachnutzungen verböten sich. Unverträglich mit dem Symbolwert einer Kirche seien Nachnutzungen durch andere, nichtchristliche Religionen wie etwa als Moschee, sagte Huber.

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In jüngster Zeit hatte die Umwandlung von Kirchen in Moscheen für Irritationen gesorgt. So rief in Hamburg der Verkauf einer ehemaligen evangelischen Kirche an einen islamischen Verein Einwände hervor. Auch die die Umwandlung eines ehemaligen Kirchengebäudes der evangelisch-methodistischen Gemeinde Mönchengladbach in ein alevitisches Gebetshaus führte im vergangene Jahr zu einer kontroversen Debatte.

Zur Arbeitsgemeinschaft gehören 17 Kirchen und kirchliche Gemeinschaften sowie vier Kirchen als Gastmitglieder. Der Ökumene-Dachverband repräsentiert nach eigenen Angaben die große Mehrheit der rund 57 Millionen Christen in Deutschland.