Birmas Oppositionsführerin Suu Kyi ruft Partei zu Einigkeit auf

Birmas Oppositionsführerin Suu Kyi ruft Partei zu Einigkeit auf
Angesichts parteiinterner Konflikte hat Birmas Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi ihre "Nationale Liga für Demokratie" (NLD) zu Geschlossenheit aufgerufen.

Die Mitglieder sollten den "Geist der Brüderlichkeit" wiederbeleben, sagte Suu Kyi beim NLD-Parteitag, wie regionale Medien am Samstag berichteten. 

In der Partei schwelt ein Generationenkonflikt. Unterstützern der zumeist überalterten Führungsspitze wurde wiederholt vorgeworfen, sie sperrten sich gegen das Nachrücken jüngerer Politiker. Zudem wurden vier Mitglieder der NLD vom Parteitag mit der Begründung ausgeschlossen, sie hätten die Vorstandswahlen manipulieren wollen.

Der nationale Parteitag in der ehemaligen Hauptstadt Rangun ist der erste seit der Gründung der NLD vor knapp 25 Jahren. Auf dem dreitägigen Kongress, der bis Sonntag dauert, will Birmas größte Oppositionspartei die Weichen für die 2015 geplanten Wahlen stellen.

Die NLD war im September 1988 vor dem Hintergrund der damaligen Massenproteste gegen die Militärjunta gegründet worden. Die Wahlen von 1990 hatte die Oppositionspartei zwar deutlich gewonnen, aber die Generäle hatten diesen Sieg nie anerkannt.

Während der Militärdiktatur wurden etliche NLD-Mitglieder ins Gefängnis geworfen, Suu Kyi selbst mehrfach unter jahrelangen Hausarrest gestellt. Im März 2011 wurde eine quasi-zivile Regierung eingesetzt, die überwiegend aus Ex-Militärs besteht. Durch einen Erlass ebnete Birmas Präsident Thein Sein, ebenfalls ein ehemaliger General, der NLD den Weg zurück in die Politik. Bei Nachwahlen zum Parlament vom 1. April 2012 errang Suu Kyis Opposition einen Erdrutschsieg.