In Kolumbien entführte deutsche Rentner wieder frei

In Kolumbien entführte deutsche Rentner wieder frei
Die vor vier Monaten in Kolumbien entführten Deutschen sind wieder frei. Die Guerillaorganisation ELN übergab die beiden Rentner am Freitagnachmittag (Ortszeit) im Norden des Bundesstaates Santander dem Roten Kreuz. Anschließend wurden die Brüder unter strenger Bewachung in die deutsche Botschaft in der Hauptstadt Bogotá gebracht. Am Samstag sollten sie nach Deutschland geflogen werden.

Nach Angaben des Roten Kreuzes geht es Uwe und Günther Breuer den Umständen entsprechend gut. Sie seien jedoch aufgrund eines langen Fußmarsches sehr erschöpft.

Die Bundesregierung zeigte sich erleichtert über die Freilassung und dankte dem kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos für seine Vermittlung. "Ich bin sehr froh zu wissen, dass die beiden Deutschen endlich in Freiheit sind", erklärte Außenminister Guido Westerwelle (FDP). Eine humanitäre Kommission aus Politikern und Kirchenleuten hatte mit Unterstützung des Roten Kreuzes und der deutschen Regierung die Freilassung der beiden Geiseln erwirkt.

Die Rebellen der ELN ("Nationales Befreiungsheer") hatten das Kidnapping mit dem Vorwurf begründet, die beiden seien Spione, da sie keine Erklärung für ihre Anwesenheit in der umkämpften Region hätten geben können. Nach Regierungsangaben handelte es sich jedoch um Touristen, die vor ihrer Entführung schon monatelang in Lateinamerika unterwegs waren.

Die ELN ist die zweitgrößte Guerillagruppe Kolumbiens. Mit der Entführung wollte sie womöglich ihre Teilnahme an den Friedensgesprächen erzwingen, die die Regierung mit der größeren FARC-Guerilla seit Mitte November in Kuba führt.