450 Jahre Kirchengeschichte im Spiegel internationaler Experten

450 Jahre Kirchengeschichte im Spiegel internationaler Experten
Zwei Monate vor Beginn der großen Ausstellung zum Thema "450 Jahre Heidelberger Katechismus" ist ein umfangreicher Begleitband erschienen.

Das mit mehr als 700 Abbildungen, Zeichnungen und Porträts gefüllte Werk beschäftigt sich auf 460 Seiten mit der Geschichte und Rezeption der Bekenntnisschrift, wie die Herausgeber Karla Apperloo-Boersma und Herman J. Selderhuis am Donnerstag in Heidelberg mitteilten. Der Heidelberger Katechismus gilt als eine der bedeutendsten reformierten und am weitesten verbreiteten Bekenntnisschriften der Protestanten. Die theologische Schrift erläutert in 129 Fragen und Antworten den Kern des christlichen Glaubens.

Das in Deutsch, Englisch und Niederländisch geschriebene Werk sei das erste umfassende zum Heidelberger Katechismus, an der Fachleute aus Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden und den USA mitgewirkt haben. Derzeit bereiten das Kurpfälzische Museum der Stadt Heidelberg und das Schloss Heidelberg zusammen mit den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg die Jubiläumsschau unter dem Titel "Macht des Glaubens" vor. An den zwei Standorten sollen ab dem 11. Mai rund 300 wertvolle Exponate aus dem In- und Ausland die in 40 Sprachen übersetzte Bekenntnisschrift evangelisch-reformierter Gemeinden dokumentieren. Eine weitere Schau beginnt am 26. April im niederländischen Apeldoorn unter dem Titel "Das Haus Oranien und die Religion".

Festakt in der Heiliggeistkirche am 11. Mai 2013

Im Kurpfälzischen Museum sollen rund 120 Leihgaben die Heidelberger Geistes- und Kulturgeschichte in der Zeit zwischen dem Erscheinen der Schrift und dem 30-jährigen Krieg (1618-1648) aufzeigen. Ausgestellt werden unter anderem ein Astrolabium aus dem Jahr 1577 und ein Himmelglobus aus dem Jahr 1566 aus dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.

Das Schloss Heidelberg widmet sich mit rund 180 Leihgaben der Geschichte der Kurfürsten und ihrer Politik. Schließlich heiratete der Heidelberger Kurfürst Friedrich V. im Jahr 1613 die englische Prinzessin Elizabeth Stuart. Gezeigt werden sollen deshalb unter anderem ein Gemälde von Elizabeth Stuart und ihrer Großmutter Maria Stuart aus der National Portrait Gallery London sowie Porträts von Moritz und Wilhelm von Oranien aus dem königlichen Paleis Het Loo im niederländischen Apeldoorn.

Die Ausstellung soll mit einem Festakt in der Heiliggeistkirche am 11. Mai 2013 eröffnet werden. Weitere Kooperationspartner der Jubiläumsausstellung sind das Paleis Het Loo Apeldoorn in den Niederlanden, die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG), die Johannes-a-Lasco-Bibliothek in Emden und das internationale Projekt Refo500 in den USA. Mit weiteren Institutionen wie der Evangelischen Kirche und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg bestehe eine enge Zusammenarbeit.