Zeitung: Keine Vorteile von Privatpatienten bei Organspende

Zeitung: Keine Vorteile von Privatpatienten bei Organspende
Eine Auswertung der Stiftung Eurotransplant spricht gegen die von Grünen vermutete Bevorzugung von Privatpatienten bei der Vergabe von Spenderorganen.

Wie die "Passauer Neue Presse" am Mittwoch berichtete, starben 2011 von den Patienten auf der Warteliste in Deutschland für ein neues Herz, eine Niere, eine Lunge oder eine Bauchspeicheldrüse jeweils prozentual mehr privat als gesetzlich Versicherte. Das gehe aus den Daten der für die Organzuteilung zuständigen Stiftung mit Sitz im niederländischen Leiden hervor.

###mehr-artikel### Am Dienstag hatte der Gesundheitsexperte der Grünen, Harald Terpe, Daten veröffentlicht, die belegen sollten, dass bei Transplantationen gesetzlich Versicherte im Nachteil sind. Auch er stützt sich auf Angaben von Eurotransplant. Danach liegt der Anteil der Privatversicherten an allen Transplantationen höher als deren Anteil auf der Warteliste für Spenderorgane. Welchen Versicherungsstatus die Patienten auf der Warteliste hatten, die im Vorjahr starben, bevor ein passendes Organ gefunden werden konnte, hatte Terpe nicht untersucht.

Wie das Blatt weiter berichtet, lag die Sterberate privat Versicherter, die auf eine Herztransplantation warteten lag bei 10,8 Prozent (zu 10,7 Prozent bei gesetzlich Versicherten), beim Warten auf Nierentransplantationen bei 4,6 Prozent (zu 3,2 Prozent) und auf Lungentransplantationen bei 14,9 Prozent (zu 9,1 Prozent).

Von den Kranken, die eine Leber erhalten sollten, starb 2011 ein gleich hoher Prozentsatz privat wie gesetzlich Versicherter (10,8 Prozent). Zwischen 2002 und 2011 starben nach dieser Auswertung mehr Privatpatienten, die auf eine Niere, Leber oder Lunge warteten. Höher war die Sterberate von Kassenpatienten bei Bauchspeicheldrüse und Herz.