Gerhard Ulrich soll Landesbischof der Nordkirche werden

Gerhard Ulrich soll Landesbischof der Nordkirche werden
Der Schleswiger Bischof Gerhard Ulrich (61) ist einziger Kandidatat für die Wahl zum ersten Landesbischof der evangelischen Nordkirche an diesem Donnerstag (21. Februar).

Ulrich ist bereits seit Gründung der Nordkirche Pfingsten 2012 Vorsitzender der Vorläufigen Kirchenleitung. Seine Wahl gilt als sicher. Mit einem Ergebnis wird am späten Nachmittag gerechnet. Der Landesbischof vertritt die Nordkirche gegenüber den Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie im kirchlichen und öffentlichen Leben.

Gewählt wird im Lübecker Dom, der neben dem Schweriner Dom die Predigtstätte des künftigen Landesbischofs ist. Die Landessynode (Kirchenparlament) hat 156 wahlberechtigte Mitglieder. Bei nur einem Kandidaten muss laut Verfassung eine Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht werden, also 104 Ja-Stimmen. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland, wie die Nordkirche offiziell heißt, wurde 2012 aus den Landeskirchen Nordelbien, Mecklenburg und Pommern gegründet und hat 2,25 Millionen Mitglieder.

Nach seinem Theologie-Studium war Ulrich, der als Sohn eines Polizisten in Hamburg aufwuchs, zunächst Pastor in Barsbüttel bei Hamburg und Hamburg-Wellingsbüttel, ehe er die Leitung des Predigerseminars Preetz übernahm. 1996 wurde er Propst im Kirchenkreis Angeln im nördlichen Schleswig-Holstein. Im Juli 2008 wurde Ulrich zum Schleswiger Bischof gewählt. Sein Bischofsbezirk reicht vom südlichen Dänemark über Kiel und Eutin bis zur Dithmarscher Westküste.

Ulrich hat maßgeblich die Fusion zur Nordkirche gefördert. Kurz nach seiner Bischofswahl wurde er Vorsitzender der "Gemeinsamen Kirchenleitung". Seit Gründung der Nordkirche ist er Vorsitzender der Vorläufigen Kirchenleitung. Im Nebenamt ist Ulrich Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), einem Zusammenschluss von sieben evangelisch-lutherischen Landeskirchen mit zehn Millionen Mitgliedern.