"Ich frage mich, ob die unzähligen Besserwisser aus Medizin, Rechtswissenschaft, Psychologie oder Politik, die ungehemmt über 'Kinderquälerei' und 'Traumata' schwadronieren, sich überhaupt darüber im Klaren sind, dass sie damit nebenbei die ohnedies verschwindend kleine jüdische Existenz in Deutschland infrage stellen", schreibt Knobloch, die der Israelitischen Kultusgemeinde in München vorsteht.
###mehr-artikel### Seit sechs Jahrzehnten müsse sie sich in der jüdischen Welt rechtfertigen, weil sie nach dem Völkermord der Nationalsozialisten in Deutschland geblieben sei. "Ich habe diese Last immer gerne getragen, weil ich der festen Überzeugung war, dass es dieses Land und seine Menschen verdient haben. Erstmals geraten nun meine Grundfesten ins Wanken. Erstmals spüre ich Resignation in mir", schreibt die 79-Jährige.
In einem im Juni veröffentlichten Urteil des Landgerichtes Köln war die religiös motivierte Beschneidung von minderjährigen Jungen als Körperverletzung gewertet worden, was bei Juden wie Muslimen auf scharfe Kritik stieß. Der Bundestag hat die Bundesregierung aufgefordert, bis zum Herbst einen Gesetzentwurf vorzulegen, der die Beschneidung erlaubt.