Misereor startet Fastenaktion in Solidarität mit Hungernden

Misereor startet Fastenaktion in Solidarität mit Hungernden
Unter dem Motto "Wir haben den Hunger satt" wird am Sonntag in Aachen die 55. "Misereor"-Fastenaktion eröffnet. Sie rufe zur Solidarität mit den rund 870 Millionen hungernden Menschen in aller Welt auf, erklärte das bischöfliche Hilfswerk am Donnerstag in Aachen. Gleichzeitig seien die Menschen in Deutschland aufgefordert, ihre Ernährungs- und Konsumgewohnheiten kritisch zu hinterfragen.

"Hunger ist kein Schicksal, Hunger ist menschengemacht", sagte Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel: "Der Hunger in den Entwicklungsländern ist auch eine Folge unserer Lebensweise." Jeder Deutsche könne einen Beitrag im Kampf gegen den Hunger leisten. So würden hierzulande 40 Prozent der Lebensmittel in den Müll geworfen, beklagte Spiegel. "Für diese riesige Menge an Nahrung werden Land, Wasser, Energie und andere Ressourcen regelrecht verschwendet - Ressourcen, die zur Versorgung der Armen fehlen."

Im Rahmen der Fastenaktion soll auf die vielfältigen Ursachen für den Hunger aufmerksam gemacht und dessen Bekämpfung in den Misereor-Projekten vorgestellt werden. In den Blickpunkt rücken dabei besonders die Landbevölkerung im Niger, Familien in Bangladesch sowie Kleinbauern und Ureinwohner in Paraguay.

Das 1958 von der Deutschen Bischofskonferenz gegründete Hilfswerk Misereor fördert derzeit nach eigenen Angaben rund 3.600 Projekte in fast 100 Ländern. Die Fasten-Kollekte erbrachte im vergangenen Jahr über 17 Millionen Euro.