Impfhelferinnen in Nigeria erschossen

Impfhelferinnen in Nigeria erschossen
Bei Anschlägen auf zwei Polio-Impfteams im Norden Nigerias sind nach einem BBC-Bericht neun Impfhelferinnen erschossen wurden. Bewaffnete Männer hätten die Impf-Teams in zwei Krankenhäusern in Kano überfallen, meldete der britische Sender am Freitag. Zunächst bekannte sich niemand zu den Anschlägen.

Dem Bericht zufolge machten Beobachter die islamistische Terrorgruppe Boko Haram für die Angriffe verantwortlich. In Nigeria werden die Impfungen gegen Polio (Kinderlähmung) von einigen islamischen Führern abgelehnt, weil diese zu Unfruchtbarkeit führten.

Nigeria gehört neben Pakistan und Afghanistan zu den wenigen Ländern, in denen Kinderlähmung noch dauerhaft auftritt. Den Angaben zufolge erkrankten in Nigeria im vergangenen Jahr 121 Kinder an Polio. Kinderlähmung betrifft vor allem Kinder unter fünf Jahren und kann zu unumkehrbaren Lähmungen bis hin zum Tod führen. Eine Heilung gibt es nicht, doch Impfungen bieten sicheren Schutz.

Die Terrorgruppe Boko Haram hat Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Kaida und kämpft für einen islamischen Gottesstaat. Seit 2010 soll Boko Haram in Zentral- und Nord-Nigeria etwa 1.400 Menschen getötet haben.