Görlitzer Brückepreis für Boxprofi Klitschko

Görlitzer Brückepreis für Boxprofi Klitschko
Boxprofi Vitali Klitschko ist am Sonntag in Görlitz für sein politisches und soziales Engagement mit dem internationalen Brückepreis geehrt worden.

Die Jury begründete die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung für den ukrainischen Sportler und Politiker mit dessen beispielhaftem und mutigem Einsatz in der orangenen Revolution, der von großer Vorbildwirkung für viele seiner Landsleute gewesen sei.

In seiner Laudatio würdigte der frühere WDR-Intendant und ARD-Vorsitzende Fritz Pleitgen den Preisträger als Ausnahmeerscheinung und Hoffnungsträger für die Jugend. Klitschko sei "eine frische, unverbrauchte Kraft in der ukrainischen Politik", sagte Pleitgen laut Redetext. Er besitze die Fähigkeit zum Brückenbauen zwischen Jung und Alt, sozial Schwachen und Erfolgreichen, unterschiedlichen Regionen und Nachbarländern. Vitali Klitschko wolle die Ukraine mit Westeuropa verbinden und zugleich gedeihliche Beziehungen mit Russland pflegen, betonte Pleitgen.

Für die von ihm gegründete "Ukrainische Allianz für Reformen" (UDAR) ging Klitschko bei der Parlamentswahl im Oktober 2012 als Spitzenkandidat ins Rennen. Die Partei wurde mit etwa zwölf Prozent der Stimmen viertstärkste Kraft im ukrainischen Parlament.

Mit dem Brückepreis werden Persönlichkeiten geehrt, die sich um Aussöhnung und Verständigung in Europa verdient gemacht haben. Bisherige Preisträger sind unter anderem die frühere Rektorin der Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder, Gesine Schwan (2011), der ehemalige polnische Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki (2010), der britische Historiker und Osteuropaexperte Norman Davies (2009) und der US-Historiker Fritz Stern (2008).

Der Brückepreis wird seit 1993 von der Brückepreisgesellschaft der Städte Görlitz in Deutschland und Zgorzelec in Polen verliehen. Die beiden durch die Neiße getrennten Orte gehören seit Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 zu verschiedenen Staaten.