Debatte über Jesus-Karikatur in Kassel geht weiter

Debatte über Jesus-Karikatur in Kassel geht weiter
Die Kirchen und das Caricatura-Museum in Kassel wollen
nach der Auseinandersetzung um eine umstrittene Jesus-Karikatur
miteinander im Gespräch bleiben.

Es gebe Diskussionsbedarf um das Themenfeld Religion, in das sich beide Seiten auch zukünftig kritisch, konstruktiv und nötigenfalls auch kontrovers einbringen wollten, heißt es in einer am Montag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung des Arbeitskreises Christlicher Kirchen (ACK) in Kassel und der Caricatura. Eine solche Möglichkeit zum Dialog biete auch das kommende Komik-Kolloquium im Februar 2013 zum Thema "Komik und Religion".

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Beiden Seiten sei bewusst, dass notwendige Auseinandersetzungen über künstlerische Inhalte "konstruktiv und fair" geführt werden müssten, heißt  es in der Erklärung weiter. "Andererseits muss auch im Blick bleiben, dass  es Grenzen gibt, bei deren Überschreiten sich Menschen verletzt fühlen können." Zwar seien diese Grenzen oft individuell, doch gebe es meist auch einen gesellschaftlichen Konsens.

Die ACK sah eine Grenze überschritten

Der Disput zwischen Kirchen und Caricatura hatte sich an einem Plakat des Künstlers Mario Lars entzündet, mit dem die Caricatura an der Außenwand ihres Ausstellungsgebäudes für ihre Schau "Die Komische Kunst - analog, digital, international" warb. Auf ihr sagt eine Stimme aus dem Himmel zu dem gekreuzigten Jesus: "Ey... du... Ich hab deine Mutter gefickt". In dieser Karikatur sah die ACK eine Grenze überschritten, da es hier um den Kern des christlichen Glaubens gehe.

Nach Protesten der ACK sowie der Anzeige eines Privatmannes hatte der Künstler in der vergangenen Woche die Ausstellungsleitung darum gebeten, dass Plakat abzuhängen. Dem kam die Caricatura nach. Die umstrittene Karikatur ist innerhalb der Ausstellung weiter zu sehen.