Böhmer fordert Aufnahme syrischer Flüchtlinge in Deutschland

Böhmer fordert Aufnahme syrischer Flüchtlinge in Deutschland
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), hat sich der Forderung angeschlossen, syrische Kriegsflüchtlinge in Deutschland aufzunehmen.

Böhmer erklärte am Donnerstag in Berlin, unbürokratische Hilfe sei dringend notwendig. Es müssten insbesondere die Möglichkeiten des Familiennachzugs und die Spielräume zur Visumerteilung genutzt werden um vorrangig Frauen, Kindern und Kranken zu helfen.

###mehr-artikel### Politiker aller im Bundestag vertretenen Parteien haben sich bereits für eine Aufnahme syrischer Flüchtlinge ausgesprochen. Der Unions-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder (CDU) plädierte für eine Aufnahme von Syrern in in enger Abstimmung mit der EU. Der außenpolitische Sprecher der Unions-Fraktion, Philipp Mißfelder (CDU), forderte, in erster Linie syrischen Christen Zuflucht zu gewähren. Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) hatte hingegen vor der Bevorzugung einer Bevölkerungsgruppe gewarnt.

Den Vereinten Nationen zufolge sind seit Ausbruch der Unruhen vor 17 Monaten 215.000 Syrer aus dem Land geflohen und 1,5 Millionen innerhalb des Landes auf der Flucht. Nach Angaben von "Pro Asyl" stellten 1.600 Syrer den ersten sechs Monaten dieses Jahres in Deutschland einen Asylantrag. Insgesamt leben der Organisation zufolge 33.000 syrische Staatsbürger in Deutschland. 3.400 haben lediglich eine Duldung, 2.000 von ihnen leben schon länger als sechs Jahre mit dem unsicheren Aufenthaltsstatus. Die Bundesländer haben die Abschiebungen vorläufig bis Oktober ausgesetzt.

Der Geschäftsführer von "Pro Asyl", Günter Burkhardt, begrüßte die Debatte um die Aufnahme syrischer Flüchtlinge. Er sagte dem "Evangelischen Pressedienst" (epd), nun müssten die verschiedenen Vorstellungen zu einem Konzept gebündelt werden. Bisher gebe es weder in Deutschland noch auf europäischer Ebene Klarheit über die Aufnahme syrischer Flüchtlinge.