Verbände fordern bessere Chancen für Migranten auf Ausbildungsmarkt

Verbände fordern bessere Chancen für Migranten auf Ausbildungsmarkt
Die Spitzenverbände für Jugendsozialarbeit in Deutschland haben eine bessere Integration von jungen Zuwanderern in den Arbeitsmarkt gefordert.

Ziel müsse sein, die anhaltende Benachteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund auf der Suche nach einem Ausbildungplatz zu beenden, heißt es in einem am Donnerstag in Berlin vorgestellten Positionspapier des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit.

###mehr-artikel### Selbst bei gleicher Eignung und intensiven Bewerbungen hätten Jugendliche mit Migrationshintergrund erheblich schlechtere Chancen, einen betrieblichen Ausbildungsplatz zu bekommen, hieß es. Auch höhere Schulabschlüsse und bessere Noten zahlten sich für Jugendliche mit Migrationshintergrund "in deutlich geringerem Maße" aus als für Jugendliche aus deutschen Familien, hieß es unter Verweis auf eine Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung aus dem Jahr 2011.

Bessere Chancen durch anonyme Bewerbungen

Um Chancengerechtigkeit herzustellen, empfehlen die Experten unter anderem anonymisierte und formalisierte Bewerbungsverfahren, die Beseitigung aufenthaltsrechtlicher Beschränkungen und gezielte Unterstützung, um nicht anerkannte Schul- und Berufsabschlüsse nachzuholen. Außerdem sprechen sich die Verbände in Einzelfällen für die Begleitung von Jugendlichen während der Ausbildung durch Jugendsozialarbeit aus.

Insgesamt müssten mehr Unternehmen und Betriebe Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen, forderten die Verbände. So bekämen auch junge Menschen mit einem schlechteren Schulabschluss oder Unterstützungsbedarf eine Chance.

Im Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit haben sich die Arbeiterwohlfahrt, die Bundesarbeitsgemeinschaften Evangelische Jugendsozialarbeit, die Katholische Jugendsozialarbeit, die Bundesarbeitsgemeinschaft örtlich regionaler Träger der Jugendsozialarbeit , der Paritätische Wohlfahrtsverband, das Deutsche Rote Kreuz und der Internationale Bund zusammengeschlossen. Ziel ist, die gesellschaftliche und politische Teilhabe von benachteiligten Jugendlichen zu verbessern.