UN: Türkei nimmt weiter syrische Flüchtlinge auf

UN: Türkei nimmt weiter syrische Flüchtlinge auf
Entgegen Medienberichten nimmt die Türkei nach UN-Angaben weiter syrische Flüchtlinge auf. "Die Grenze der Türkei zu Syrien ist offen", sagte die Sprecherin des Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Melissa Fleming, am Dienstag in Genf dem epd.

Die Türkei habe dem Hilfswerk zugesichert, Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien in "unbegrenzter Zahl" zu akzeptieren.

Verschiedene Medien hatten berichtet, Ankara wolle die Grenze für syrische Flüchtlinge schließen. Das nördliche Nachbarland Syriens könne den massiven Zustrom an Flüchtlingen nicht mehr bewältigen und wolle verhindern, dass Extremisten ins Land einsickerten.

###mehr-artikel### UNHCR-Sprecherin Fleming erklärte dagegen, dass derzeit rund 7.000 Syrer im Begriff seien, die Grenze in die Türkei zu überqueren. Etwa 3.000 Syrer seien von Montag auf Dienstag in der Türkei angekommen. Derzeit befinden sich nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 80.000 syrische Flüchtlinge in Lagern in der Türkei. Die dortigen Behörden planten, fünf bis sechs neue Lager zu errichten. Insgesamt könnten nach Fertigstellung der Camps rund 150.000 Syrer in der Türkei unterkommen.

Schutzzone bleibt Thema

UNHCR-Sprecherin Fleming wollte sich nicht zu möglichen Schutzzonen für Flüchtlinge innerhalb Syriens äußern. "Das ist eine politische Frage, die der UN-Sicherheitsrat zu beantworten hat", sagte sie. Die türkische Regierung hatte die Einrichtung von Schutzzonen in Syrien gefordert.

Laut dem Flüchtlingshilfswerk stieg die Gesamtzahl syrischer Flüchtlinge seit Freitag voriger Woche von 202.000 auf 214.000. Neben der Türkei bieten auch der Libanon, Jordanien und der Irak den Menschen Schutz.

Syriens Präsident Bachar al-Assad versucht seit März 2011 einen Volksaufstand mit Gewalt zu ersticken. Dabei kamen nach UN-Schätzungen mehr als 17.000 Menschen ums Leben.