Käßmann: Gläubige haben anderes Verhältnis zum Tod

Käßmann: Gläubige haben anderes Verhältnis zum Tod
Gläubige Menschen haben nach Ansicht der evangelischen Theologin Margot Käßmann ein anderes Verhältnis zum Tod und zum Sterben.

Anlässlich der ARD-Themenwoche "Leben mit dem Tod" sagte Käßmann dem Sender MDR Info, für den gläubigen Menschen sei der Tod kein Punkt, sondern ein Doppelpunkt. Der badische evangelische Landesbischof Ulrich Fischer sagte am Sonntag in einer Predigt, die ARD-Themenwoche biete ein Gegengewicht in einer Zeit, in der Sterben und Tod leicht verdrängt würden.

Die Gesellschaft verdränge das Thema Tod, betonte auch Käßmann, die Patin der ARD-Themenwoche ist. Wenn es dann soweit sei, heiße es immer, man sei völlig überrascht: Hätte man gewusst, dass der Vater sterbe, hätte man noch so viel mit ihm beredet. Es sei gut, sich mit dem Thema zu befassen - nicht ununterbrochen, nicht jeden Tag. Es sei klar, dass jeder Angst vorm Sterben habe. Jeder sterbe nur einmal und wisse nicht genau, wie es genau sein werde, da gebe es eine klare Unsicherheit.

"Trüber November erinnert an Tod"

Der badische evangelische Landesbischof Fischer sagte in einer Predigt in Karlsruhe, die trüben Novemberwochen, in denen viele die Gräber ihrer Verstorbenen besuchten, seien eine Erinnerung daran, dass jeder Mensch einmal sterben müsse. Deshalb sei es passend, dass die ARD derzeit die Themenwoche veranstalte.

Die ARD-Themenwoche "Leben mit dem Tod" ist am Samstag gestartet und dauert bis 23. November. In Spielfilmen, Reportagen, Dokumentationen und Talkrunden geht es dabei um den Umgang mit Tod und Sterben. Paten der Themenwoche sind neben der Theologin Käßmann auch der Kabarettist Dieter Nuhr und ARD-Moderator Reinhold Beckmann.