Gedenkstättendirektor will "Pussy Riot" im Gefängnis besuchen

Gedenkstättendirektor will "Pussy Riot" im Gefängnis besuchen
Der Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, will die drei Musikerinnen der russischen Punk-Band "Pussy Riot" persönlich sprechen.

Mit Sorge habe er die Berichte über deren Verurteilung zu zwei Jahren Straflager verfolgt, schreibt Knabe in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief an den russischen Botschafter Wladimir Grinin, in dem er den Diplomaten um Hilfe für sein Anliegen bittet.

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Als Direktor der Gedenkstätte im ehemaligen Zentralgefängnis des DDR-Staatssicherheitsdienstes, in dem zahlreiche Menschen aufgrund politischer Meinungsäußerungen in Haft waren, "liegt mir die Respektierung des Grundrechtes auf freie Meinungsäußerung auch in heutiger Zeit sehr am Herzen", schreibt Knabe und ergänzte: "Aus diesem Grunde möchte ich mir gern ein persönliches Bild von der Situation der drei Gefangenen machen und mich von ihnen informieren lassen, was zu ihrer Verurteilung geführt hat."

Die drei Sängerinnen Nadeschda Tolokonnikowa, Maria Aljochina und Jekaterina Samuzewitsch waren vergangenen Freitag von einem Moskauer Bezirksgericht zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Sie hatten zu Ostern in der Moskauer Erlöserkirche ein Putin-krititisches Gebet aufgeführt. Das Strafmaß hatte international für Empörung gesorgt.