Argentinien erkennt gleichgeschlechtliche Co-Elternschaft an

Argentinien erkennt gleichgeschlechtliche Co-Elternschaft an
Argentinien hat als erstes Land offiziell die Elternschaft zweier Männer für ein Kind anerkannt.

Am Dienstag (Ortszeit) wurden Alejandro Grinblat und Carlos Dermgerd auf einen Standesamt in der Hauptstadt Buenos Aires als Eltern des kleinen Tobias in die Geburtsurkunde eingetragen, wie die Tageszeitung "La Nación" berichtete. Der Junge war vor drei Wochen in Indien bei einer Leihmutter zur Welt gekommen.

Als historischen Tag bezeichnete Esteban Paulón, Präsident des argentinischen Lesben-, Schwulen-, Bi- und Transsexuellenverbandes den Vorgang auf dem Standesamt. "Erstmals in der Welt wird der Eintrag einer gleichgeschlechtlichen Co-Elternschaft rechtlich wie jeder andere Eintrag einer Elternschaft in einer Geburtsurkunde anerkannt", sagte Paulón. Bisher wurde nur der leibliche Elternteil in die Geburtsurkunde eingetragen, während der andere Partner oder die Partnerin lediglich als Adoptivelternteil anerkannt wurde.

Argentinien war schon mehrfach Vorreiter bei der rechtlichen Gleichstellung von Homosexuellen und Transsexuellen. Tobias' Eltern hatten vor einem Jahr nach dem neuen Gesetz über die Homo-Ehe geheiratet. Argentinien hatte 2010 als erster Staat in Lateinamerika die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare zugelassen. Im Mai 2012 wurde die freie Wahl der Geschlechterzugehörigkeit wesentlich erleichtert.