Loveparade-Unglück: Hinterbliebene fordern mehr Transparenz bei Ermittlungen

Loveparade-Unglück: Hinterbliebene fordern mehr Transparenz bei Ermittlungen
Vor dem zweiten Jahrestag des Loveparade-Unglücks in Duisburg fordern Angehörige mehr Transparenz bei den Ermittlungen. Bislang erhielten zwar die Beschuldigten und ihre Anwälte Akteneinsicht, nicht jedoch die Angehörigen als Nebenkläger, kritisierte der Verein "Loveparade Selbsthilfe" am Samstag.

Der Selbsthilfeverein appellierte an Stadtverwaltung, Veranstalter und Polizei, den Betroffenen ihre Dokumente zur Planung und Durchführung zur Verfügung zu stellen. Die "Loveparade Selbsthilfe" kritisiert zudem eine schleppende Bearbeitung der Entschädigungen.

Der vom Land aufgelegte Soforthilfefonds habe zwar hervorragend gearbeitet, erklärte der Verein. Die Mittel seien jedoch inzwischen erschöpft. Die Versicherung des damaligen Veranstalters Lopavent handele äußerst restriktiv. "Zahlreiche Verletzte und Traumatisierte brauchen Hilfe bei ihrem Weg zurück ins Leben", betonte der Verein.

An die Stadt und die Landesregierung appellierte die "Loveparade Selbsthilfe", die Begegnungen von Angehörigen der Opfer und früheren Verletzten weiterhin zu fördern. Diese Treffen seien überaus wichtig, um die Folgen der Traumata verarbeiten zu können. Die bislang vom Land finanzierten Begegnungen seien jedoch für die Zukunft nicht gesichert.

Am Dienstag, dem zweiten Jahrestag des Unglücks, findet eine offizielle Gedenkfeier in der Innenstadt Duisburgs statt. Vor der Gedenkfeier ist zudem ein Mahnmarsch geplant. Bei dem Loveparade-Unglück am 24. Juli 2010 starben 21 Teilnehmer, rund 500 wurden verletzt.