"Schwimmende Kirche" erinnert an verunglückten 14-Jährigen

"Schwimmende Kirche" erinnert an verunglückten 14-Jährigen
Mit einem Gottesdienst, Führungen und Rundfahrten hat am Sonntag die "schwimmende Kirche" in Mannheim ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Überschattet wurde der Festtag von einem Unglücksfall am vergangenen Mittwoch, als ein 14-Jähriger auf dem Neckar unter ein Containerschiff geriet und dabei tödliche Verletzungen erlitt. Ein ursprünglich für Sonntag vorgesehener Schiffskorso mit neun Schiffen und dem geschmückten Kirchenschiff "Wichern" wurde deshalb abgesagt.

Beim Gottesdienst erinnerte der evangelische Schifferseelsorger Peter Annweiler an das Bootsunglück. Der 14-Jährige war am Mittwoch zusammen mit einem Freund mit einem Ruderboot im Hafen unterwegs. Die beiden Jugendlichen prallten mit ihrem Boot gegen das Frachtschiff. Während sich der 13-Jährige noch ans Ufer retten konnte und einen schweren Schock erlitt, geriet der 14-Jährige unter das Schiff. Taucher entdeckten seine Leiche am Donnerstagabend unter dem Schiffsrumpf.

Als Reaktion auf das Unglück sagte die evangelische Kirche mit den beteiligten Organisationen einen Schiffskorso mit Binnenschiffen und Polizeibooten ab. Das Kirchenschiff "Wichern" ist benannt nach dem Diakoniebegründer Johann-Hinrich-Wichern (1808-1881). In Mannheim ist das Schiff seit 1962 im Einsatz, jeden Dienstag und Freitag fährt es durch den zweitgrößten Binnenhafen Deutschlands in Mannheim-Ludwigshafen. Die "Wichern" wiegt zwölf Tonnen und ist zwölf Meter lang.