Ministerpräsident Albig: "Seien sie unbequem als Kirche"

Ministerpräsident Albig: "Seien sie unbequem als Kirche"
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) ruft die evangelische Kirche zu gesellschaftlicher Einmischung auf.

"Seien sie unbequem als Kirche", sagte Albig in einem Grußwort zur Eröffnung der Jahrestagung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Sonntag im Ostseebad Timmendorfer Strand. "Sagen sie Politik und Staat immer ihre Meinung", forderte der SPD-Politiker die mehr als 120 Delegierten aus den 20 evangelischen Landeskirchen auf.

Die Kirche sei für den Staat ein wertvoller Partner im Ringen um eine bessere Gesellschaft. Kirche und Staat trieben dieselben Fragen um, sie könnten viel bewirken, sagte Albig.

Erstmals hielt eine muslimische Bürgermeisterin ein Grußwort vor der EKD. Die 33-jährige Hatice Kara wurde in der Türkei geboren, 1999 in Deutschland eingebürgert und hatte im Mai für die SPD die Bürgermeisterwahl in Timmendorfer Strand gewonnen. Die Juristin Kara stellte in ihrer kurzen Rede vor der Synode die Gastfreundschaft und Weltoffenheit in der 9.000 Einwohner zählenden Gemeinde heraus, die ihr als Einwanderin den Wahlerfolg ermöglicht hätten.

Die Synode war am Morgen mit einem Gottesdienst in Lübecker Dom eröffnet worden. Schwerpunkt der viertägigen Beratungen sind die Vorbereitungen zum 500. Reformationsjubiläum 2017.