Studie: Künstliche Intelligenz kann Arbeitsmotivation stärken

Studie: Künstliche Intelligenz kann Arbeitsmotivation stärken
Künstliche Intelligenz kann geistige Arbeit unterstützen. Richtig eingesetzt, schaffe sie mehr Zufriedenheit, heißt es in einer Studie. Manche Fachkräfte sorgen sich allerdings, dass ihre eigenen Fähigkeiten dabei verkümmern könnten.

Stuttgart (epd). Künstliche Intelligenz (KI) kann laut einer Studie die Sinnhaftigkeit von Arbeit positiv beeinflussen. Das schaffe sie vor allem, wenn sie Mitarbeitern Routineaufgaben abnehme, teilte die Universität Hohenheim am Montag mit. Ein falscher Einsatz von KI könne dagegen die Motivation im Team dämpfen.

Ein Forschungsteam untersuchte den Angaben zufolge in einem Experiment mit 677 Teilnehmern, wie ein KI-Textgenerator die Bewertung einer Schreibaufgabe verändert. Dabei ging es um die Erstellung eines Spendenaufrufs zugunsten von Kindern. Es zeigte sich, dass der empfundene soziale Nutzen den stärksten Einfluss darauf hatte, wie sinnstiftend eine Tätigkeit bewertet wurde - egal ob KI dabei geholfen hat oder nicht.

An zweiter Stelle stand die geistige Anstrengung. Aufgaben, die eine höhere kognitive Leistung erforderten, wurden als bedeutungsvoller empfunden. Wenn die KI diese Leistung vollständig übernehme, wurde die erledigte Aufgabe als weniger bedeutungsvoll wahrgenommen.

Mehr Zeit für Patienten und Mandanten

Die Forscher bezeichnen die optimale Zusammenarbeit von Mensch und Maschine als „hybride Intelligenz“. Eine zusätzliche Befragung von Ärzten und Anwälten ergab, dass KI die Arbeitszufriedenheit vor allem dann steigert, wenn sie Fachkräfte bei Routineaufgaben entlastet. Dadurch bleibt mehr Zeit für Tätigkeiten, die als wesentlich empfunden werden, wie der Patientenkontakt oder die strategische Betreuung von Mandanten.

Die Studie warnt jedoch auch vor einem falschen Einsatz der Technologie. Ärzte äußerten beispielsweise die Sorge, dass eine zu starke Abhängigkeit von KI ihre eigenen diagnostischen Fähigkeiten beeinträchtigen könnte.

Studienleiterin Caroline Ruiner rät Unternehmen, die sozialen und intellektuellen Aspekte der Arbeit zu erhalten. „Wird KI als unterstützendes Werkzeug eingesetzt, das menschliche Expertise ergänzt, kann sie die Zufriedenheit und das Gefühl beruflicher Erfüllung steigern“, sagte Ruiner.