Bielefeld (epd). Die westfälische Präses Adelheid Ruck-Schröder hat am Mittwoch unter dem Motto „Bahnhof Bethlehem“ einen Gottesdienst im Bielefelder Hauptbahnhof gefeiert. Der „Bahnhof Bethlehem“ erinnere daran, dass das Kind Jesus „bei uns ankommt, nicht in einer Fantasiewelt“, sagte Ruck-Schröder laut Redetext in dem ökumenischen Gottesdienst. Im Kind Jesus komme „das Heilige ins Unheilige und das verändert unser ganz normales, mitunter ganz unheiliges Leben“.
Maria habe ihr Kind an einem sehr einfachen Ort zur Welt gebracht, sagte Ruck-Schröder weiter. Gott komme ins Einfache, ins Unbehagliche und Unerlöste. „Genau da leben wir. In einer unerlösten Welt“, erklärte die leitende Theologin der westfälischen Kirche. In dieser Welt hofften Menschen dringend auf Frieden. „Nicht nur im Nahen Osten und in der Ukraine. Auch persönlich sehnen sich Menschen nach innerem Frieden.“
Präses erinnert an Menschen im heutigen Bethlehem
Bei der Heiligabend-Feier erinnerte die Theologin an das heutige Bethlehem, das im Westjordanland liegt. Nach zwei Jahren Krieg im Nahen Osten seien die Menschen dort erschöpft. „Aber jetzt sehen sie einen Lichtblick und hoffen auch in Bethlehem auf Frieden.“
Nach dem Gottesdienst stand ein kostenloses Festessen auf dem Programm. Rund 200 Essen mit Braten, Rotkohl und Kartoffelstampf wollten Ehrenamtliche vom Verein „Miteinander stark“ gemeinsam mit Unterstützern ausgeben. Zudem hätten Freiwillige etwa 900 Geschenktüten „mit Lebensmitteln, Alltagsartikeln und kleinen Aufmerksamkeiten“ gepackt und an bedürftige Menschen verteilt, erklärte der Kirchenkreis Bielefeld.
Die Aktion „Bahnhof Bethlehem“ fand zum zwölften Mal im Bielefelder Bahnhof statt. Träger des Projekts sind die evangelische und katholische Kirche in Bielefeld sowie die Diakonie und der Caritasverband Bielefeld. Unterstützt wird die Aktion den Angaben zufolge von der Deutschen Bahn, der Bahnhofsmission, der Gemeinschaft Sant'Egidio sowie zahlreichen Ehrenamtlichen aus Gemeinden und Initiativen.


