Weniger Fälle von Kirchenasyl im Jahr 2025

Weniger Fälle von Kirchenasyl im Jahr 2025
Kirchengemeinden mussten Geflüchteten im Jahr 2025 bundesweit seltener Kirchenasyl gewähren.

Frankfurt a.M. (epd). Im Jahr 2025 gab es weniger Fälle von Kirchenasyl. Das geht aus vorläufigen Zahlen hervor, die der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwoch) vorliegen. So wurde nach Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge von Januar bis Ende November 2.139 Menschen Kirchenasyl gewährt. Im Jahr 2024 waren es 2.966 Menschen. Dies spiegele die insgesamt geringere Zahl an Schutzsuchenden wider, die 2025 nach Deutschland gekommen seien, sagte eine Behördensprecherin der F.A.Z..

Zuvor war die Zahl der Kirchenasylfälle vier Jahre in Folge angestiegen, was zu einer Debatte geführt hatte, ob Kirchengemeinden Kirchenasyl zu großzügig gewähren. In den meisten Fällen handelt es sich um sogenannte Dublin-Fälle, also um Schutzsuchende, für die eigentlich ein anderer EU-Staat zuständig ist. Laut der Behörde gewährten Kirchenasyle Personen Schutz, die nach Bulgarien, Kroatien oder Polen überstellt werden sollten.

Zurückweisungen an Grenzen ein Grund für Rückgang

Die rückläufige Entwicklung beim Kirchenasyl habe auch mit den Zurückweisungen an den deutschen Grenzen zu tun, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche, Dieter Müller, der Zeitung. „Denn es wird vor allem Menschen die Einreise verwehrt, die schon in einem anderen Mitgliedstaat der EU als Antragsteller registriert wurden.“ Das Bundesamt habe durch die Grenzmaßnahmen offenbar viel weniger mit diesen Dublin-Fällen zu tun, was sich auch auf die Kirchenasyl-Anfragen auswirke.