Köln (epd). Die Türkisch-Islamische Union (Ditib) ruft anlässlich des Weihnachtsfests dazu auf, religiöse, ethische und soziale Werte in der Gesellschaft hochzuhalten. Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Solidarität würden in politischen und gesellschaftlichen Debatten zunehmend relativiert, beklagte der Ditib-Bundesverband am Dienstag in Köln in seiner diesjährigen Botschaft zum christlichen Weihnachtsfest. „Menschen werden auf Kategorien wie Nutzen, Kosten oder Herkunft reduziert, statt in ihrer unverletzlichen Würde wahrgenommen zu werden.“
Als Gegenpunkt müssten sich Religionsgemeinschaften für Begegnung, Dialog und Verständigung einsetzen, rief der größte deutsche Moscheeverband die Kirchen zum gemeinsamen Handeln auf. Weihnachten lenke „den Blick auf die Nähe Gottes in einer verletzlichen Welt“, hieß es. Es erinnere daran, dass göttliche Barmherzigkeit nicht fernbleibe, sondern dem Menschen zugewandt sei.
„Jeder Abwertung menschlichen Lebens entschieden entgegentreten“
„Jede menschliche Person besitzt eine unveräußerliche Würde“, betonte die Ditib. Religionen müssten deshalb aus der Kraft ihrer ethischen Grundlagen jeder Abwertung menschlichen Lebens entschieden entgegentreten. Sie trügen „Mitverantwortung für ein menschenwürdiges Leben, das auf Dauer nur in pluralen und demokratischen Gesellschaften möglich ist“.


