Berlin, Buenos Aires (epd). In Buenos Aires haben am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) mehrere Tausend Menschen gegen die geplante Arbeitsmarktreform der Regierung von Präsident Javier Milei demonstriert. Zu der Kundgebung auf der zentralen Plaza de Mayo vor dem Regierungssitz hatten Gewerkschaften und oppositionelle Parteien aufgerufen. Sie forderten einen Stopp der Reform, die unter anderem Abfindungsregelungen ändern, die tägliche Höchstarbeitszeit von acht auf zwölf Stunden anheben und ermöglichen soll, Teile des Lohns in Form von Gütern und Gutscheinen auszuzahlen.
Bei der Kundgebung erklärte der Generalsekretär der Glasarbeitergewerkschaft, Cristian Jerónimo: „Wir dürfen nicht zulassen, dass unter der Regierung weiter Gelder der benachteiligten Sektoren in die Oberschicht transferiert werden“'. Die Gewerkschaften stellten sich mit allen Mitteln gegen die geplante Reform.
Am selben Tag teilten Vertreterinnen und Vertreter der Regierungspartei „La Libertad Avanza“ im argentinischen Senat mit, dass die für Dezember geplante Abstimmung über das Reformpaket auf Februar verschoben werde. Die Senatorin Patricia Bullrich erklärte, man habe „offene Ohren“ und wolle Zeit gewinnen, um auf Änderungsvorschläge einzugehen, wie die Zeitung 'ElDiarioAr' berichtete.
Bereits Ende Oktober hatte die Regierung Milei ihre Pläne für eine Arbeitsmarktreform vorgestellt. Ziel sei es, private Investitionen durch geringe Lohnkosten anzukurbeln und durch die Absenkung bestimmter Standards mehr als acht Millionen Erwerbstätige aus dem informellen Sektor in reguläre Beschäftigungsverhältnisse zu überführen.
Gewerkschaften und Opposition sehen in der Reform hingegen einen Versuch der Regierung, die wirtschaftliche Krise des Landes auf Kosten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu bewältigen.



