Berlin (epd). Die für kommendes Jahr vorgesehenen Zuschüsse des Bundes für Investitionen in gemeinnützige Kliniken reichen laut dem Müttergenesungswerk „bei Weitem nicht aus“. Die geplanten Ausgaben fielen sogar geringer aus als im Haushaltsjahr 2025, teilte die Organisation am Donnerstag mit. Zwar seien die geplanten 4,6 Millionen Euro „angesichts der angespannten Haushaltslage des Bundes ausdrücklich zu würdigen“. Mit Blick auf den erheblichen baulichen Investitionsbedarf sei diese Summe jedoch lediglich „ein Tropfen auf den heißen Stein“.
Eine aktuelle Umfrage des Müttergenesungswerk zeige, dass derzeit rund 241 Millionen Euro für etwa 60 Bauprojekte in den Kliniken notwendig seien. Nur so könnten Kurplätze erhalten und ausgebaut, das Klinikangebot erweitert und „notwendige Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen“ umgesetzt werden. Die gemeinnützigen Kliniken seien darauf angewiesen, verlässliche Bundesförderung zu erhalten, weil sie keine Rücklagen aus den Tagessätzen der Patientinnen und Patienten bilden könnten, erläuterte die Organisation.
Sparen „kurzsichtig“
Diese Investitionen kämen der Gesundheit von Müttern, Vätern und pflegenden Angehörigen zugute, die beim Müttergenesungswerk stationäre Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen nutzen. Bereits heute könnten viele Sorgearbeit Leistende diese Hilfen nur eingeschränkt oder mit langen Wartezeiten in Anspruch nehmen, weil die Plätze in den Kliniken nicht ausreichten.
An dieser Stelle zu sparen, sei „kurzsichtig“. Auf lange Sicht riskiere man damit deutlich höhere Folgekosten für das Gesundheits- und Sozialsystem. Sorgearbeit sei „eine tragende Säule des Gemeinwohls“ und brauche stärkere politische Unterstützung, betonte das Müttergenesungswerk.



