Bonn, Düsseldorf (epd). Tierschutzorganisationen rufen zum Böller-Verzicht an Silvester auf. „Tierfreundlich knallen gibt es nicht“, sagte der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, am Donnerstag in Bonn. Mit Feuerwerk sollten die Menschen sich zumindest von bestimmten Einrichtungen wie Tierheimen oder Zoos fernhalten. Auch Wohngebiete sollten gemieden werden, weil dort viele Hunde, Katzen und andere Haustiere betroffen seien.
Es gebe viele Möglichkeiten, ohne Pyrotechnik rücksichtsvoll zu feiern, sagte Schröder. „Einige Städte machen mit Drohnenshows bereits vor, wie Silvester ohne verängstige Tiere, Müll und Verletzungsgefahr aussehen kann.“ Der Tierschutzbund fordert ein allgemeines Böllerverbot und unterstützt die Aktion „Böllerciao“ der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Aktuell ist es in Deutschland den Kommunen überlassen, Verbotszonen für Feuerwerk zu beschließen.
Niederlande und Paris als Vorbild
Auch der Naturschutzbund (Nabu) Nordrhein-Westfalen fordert ein Verbot von privatem Feuerwerk. Neben den Auswirkungen auf Tiere seien Feinstaub und Müll auch für Menschen belastend, vor allem für Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Atemwegserkrankungen. Als Vorbild nannte der Nabu die Niederlande, wo zum Jahreswechsel 2026/27 ein landesweites Böllerverbot eingeführt werden soll. Paris setze auf zentral organisierte Feuerwerke.
Laut dem Tierschutzbund leiden die meisten Tierarten besonders wegen ihres sensiblen Gehörs unter dem Feuerwerk. Durch den Lärm könnten sie dauerhafte Schädigung davontragen oder eine langfristige Geräuschangst entwickeln. Wildtiere wie Wildvögel oder Igel würden mitten in der Nacht aufgeschreckt und unter erheblichem Stress ihre Schlafplätze verlassen. Der so verursachte Energieverlust könne im Winter tödlich enden.



