UN-Bericht: RSF-Miliz tötete im Sudan mehr als 1.000 Flüchtlinge

UN-Bericht: RSF-Miliz tötete im Sudan mehr als 1.000 Flüchtlinge
Die berüchtigte RSF-Miliz richtete im April ein Massaker in einem Lager für Binnenflüchtlinge im Sudan an. Die Bewaffneten mordeten, vergewaltigten und folterten. Ein UN-Bericht schildert das Grauen

Genf (epd). Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat erneut über Massenmorde und Gewaltverbrechen der Miliz RSF im Sudan berichtet. Mindestens 1.013 Zivilisten seien während der Offensive auf ein Lager für Binnenflüchtlinge vom 11. bis 13. April getötet worden, teilte das Hochkommissariat am Donnerstag in Genf mit.

Ein neuer Report des Hochkommissariats beschreibt detailliert die Morde, Vergewaltigungen, Folter und Entführungen, die während des Angriffs der Rapid Support Forces (RSF) auf das Lager in Zamzam begangen wurden. Das Lager liegt wenige Kilometer entfernt von Al-Faschir im Teilstaat Nord-Darfur.

Auf der Flucht hingerichtet

Dem Report zufolge richteten die Milizionäre 319 Menschen entweder im Lager oder bei Fluchtversuchen hin. Einige Menschen seien während Hausdurchsuchungen durch die RSF umgebracht worden. Andere Opfer seien auf dem Hauptmarkt, in Schulen, Gesundheitseinrichtungen und Moscheen exekutiert worden. Mehr als 400.000 Bewohner des Lagers seien angesichts des Angriffs erneut geflüchtet.

In den Monaten vor dem Angriff habe die RSF Lieferungen von Lebensmitteln, Wasser, Treibstoff und anderen überlebenswichtigen Gütern blockiert. Sie habe Helfer attackiert, die versuchten, Vorräte ins Lager zu bringen, heißt es in dem Bericht. Etwa 26 Personen seien entlang der Straße zu dem Flüchtlingslager ermordet worden, offenbar als Warnung vor jedem Versuch, Lebensmittel ins Lager zu bringen.

Der Bericht basiert auf Interviews mit 155 Betroffenen und Augenzeugen sowie weiteren Erhebungen. Im Sudan tobt seit April 2023 ein brutaler Konflikt zwischen der Armee und den RSF-Milizionären. UN-Ermittler werfen beiden Seiten das Verüben schwerer Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen vor.