Berlin (epd). In Berlin-Mitte soll ein Straßenabschnitt in unmittelbarer Nähe zum Reichstagsgebäude und dem Brandenburger Tor in Yad-Vashem-Straße umbenannt werden. Die Bau- und Raumkommission des Bundestags habe am Mittwochabend eine entsprechende Empfehlung an den Ältestenrat ausgesprochen, bestätigte eine Sprecherin des Parlaments am Donnerstag entsprechende Medienberichte.
Konkret soll ein Teilabschnitt der Dorotheenstraße zwischen Friedrich-Ebert-Platz und Wilhelmstraße neben dem Jakob-Kaiser-Haus des Bundestags nach der israelischen Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem benannt werden. Der Geschäftsführer des Freundeskreises Yad Vashem, Wenzel Michalski, bestätigte, dass sich der Verein um die Namensänderung bemüht habe. Die Bitte, mit welcher sich nun der Ältestenrat final befassen wird, ist laut der Bundestagssprecherin vom Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) ausgegangen.
Vizepräsident Nouripour ist zuversichtlich
Im Beschluss heißt es, der Berliner Senat sowie der Bezirk Mitte würden bei der Einleitung der erforderlichen Maßnahmen zur Straßenumbenennung durch den Deutschen Bundestag „positiv begleitet“. Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour (Grüne) begrüßte die Initiative. Er sei zuversichtlich, dass sich der Ältestenrat der Empfehlung anschließen werde. „Das unverrückbare Bekenntnis zur Sicherung jüdischen Lebens in unserem Land ist wichtiger denn je“, sagte Nouripour.
Yad Vashem wurde 1953 vom israelischen Parlament als Weltzentrum der Dokumentation des Holocausts gegründet. Der Freundeskreis Yad Vashem besteht seit 1997.



