Anklage: AfD-Abgeordneter soll Hitlergruß gezeigt haben

Anklage: AfD-Abgeordneter soll Hitlergruß gezeigt haben
Der aus Leipzig stammende AfD-Bundestagsabgeordnete Matthias Moosdorf soll im Bundestag öffentlich den Hitlergruß gezeigt haben. Nun wird er angeklagt.

Berlin (epd). Die Staatsanwaltschaft Berlin hat Anklage gegen einen Bundestagsabgeordneten der AfD erhoben. Der heute 60-jährige Matthias Moosdorf soll am 22. Juni 2023 während einer laufenden Bundestagssitzung im Bereich der Garderobe des Reichstagsgebäudes einen Parteikollegen öffentlich mit einem „Hackenschlag“ und dem „Hitlergruß“ begrüßt haben, wie die Staatsanwaltschaft am Montag in Berlin mitteilte.

Dem Angeschuldigten soll dabei bewusst gewesen sein, dass die Grußform der verbotenen Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) für andere im Eingangsbereich wahrnehmbar gewesen sein soll. Angeklagt wird Moosdorf wegen des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen.

Immunität aufgehoben

Der Bundestag hatte wegen des Vorfalls im Oktober dieses Jahres die Immunität des Bundestagsabgeordneten aufgehoben. Der 1965 in Leipzig geborene AfD-Politiker ist Cellist und sitzt seit 2021 als Direktkandidat im Bundestag. Vor seiner Politiker-Karriere war Moosdorf von 1988 bis 2019 Mitglied des „Leipziger Streichquartetts“, mit dem er über 120 CDs einspielte und in 60 Ländern gastierte.