Papst Leo XIV. setzt sich für Amnestie und Straferlass ein

Papst Leo XIV. setzt sich für Amnestie und Straferlass ein
An diesem Wochenende fand in Rom die letzte Großveranstaltung im Rahmen des Heiligen Jahres 2025 statt. Die Wallfahrt der Gefangenen war ein wichtiges Anliegen von Papst Franziskus, dem Vorgänger des neuen Papstes Leo XIV.

Rom (epd). Papst Leo XIV. hat an die Forderung seines Vorgängers erinnert, im Heiligen Jahr „Formen der Amnestie und des Straferlasses“ zu gewähren. „Ich vertraue darauf, dass seinem Wunsch in vielen Ländern entsprochen wird“, sagte Leo am Sonntag während einer Messe im Petersdom in Rom, die er anlässlich der Heilig-Jahr-Feier für die Gefangenen feierte. Es war die letzte geplante Großveranstaltung im Rahmen des Heiligen Jahres.

Leo wies in seiner Predigt auf die Missstände im Strafvollzug hin. „Es gibt viele Probleme zu bewältigen“, sagte der Papst. „Denken wir nur an die Überbelegung, an die noch unzureichenden Bemühungen, solide Bildungsprogramme zur Resozialisierung ebenso wie Beschäftigungsmöglichkeiten zu gewährleisten.“ Auf der persönlicheren Ebene lägen unter anderem außerdem „die Last der Vergangenheit“ und „die Enttäuschungen, die unendliche Geduld, die man mit sich selbst und mit anderen braucht, wenn man den Weg der Umkehr einschlägt.“

6.000 Pilger aus 90 Ländern

Zur Heilig-Jahr-Feier der Strafgefangenen an diesem Wochenende waren laut dem Portal „Vaticannews“ rund 6.000 Pilger aus rund 90 Ländern nach Rom gekommen. Unter ihnen waren Inhaftierte mit Angehörigen, sowie Gefängnis-, Polizei- und Verwaltungspersonal. Leo appellierte auch an den Rest der Gesellschaft: „Tatsächlich verstehen es viele noch nicht, dass man nach jedem Sturz wieder aufstehen können muss, dass kein Mensch auf das reduziert werden darf, was er getan hat, und dass die Gerechtigkeit stets ein Prozess der Wiedergutmachung und der Versöhnung ist.“

Den Fokus auf die Gefangenen hatte Leos Vorgänger, Papst Franziskus, gewählt, der an Weihnachten 2024 das Heilige Jahr der Hoffnung feierlich eingeläutet hatte. Vom 25. Dezember an werden die Heiligen Pforten der vier Papstbasiliken in Rom wieder geschlossen. Als letzte wird die Heilige Pforte zum Petersdom am 6. Januar 2026 geschlossen. Damit endet offiziell das Heilige Jahr.

Die Tradition der Jubiläen reicht bis ins Mittelalter zurück. Seit 1450 findet sie - mit wenigen Unterbrechungen - alle 25 Jahre statt. Es gibt aber auch außerordentliche Jubiläen. 2033 will die katholische Kirche erneut ein Heiliges Jahr begehen, 2000 Jahre nach der überlieferten Auferstehung von Jesus Christus.