Berlin (epd). Der Deutsche Pflegerat sieht in den Ergebnissen der Bund-Länder-Kommission zum Thema Pflege Licht und Schatten. Das Papier, das am Donnerstag in Berlin vorgestellt werden sollte, sei „eine Chance“, sagte Pflegerats-Präsidentin Christine Vogler am Donnerstag im ZDF-Morgenmagazin. Es schreibe zusammen, „was wir alles wissen“. Das Papier gehe jedoch zu stark von bereits eingetretener Pflegebedürftigkeit aus. Vogler plädierte dafür, viel früher anzusetzen.
Die Pflegerats-Präsidentin forderte unter dem Stichwort „Public Health“, Gesundheitsbewusstsein möglichst früh zu stärken, „um überhaupt gar nicht in Pflegebedürftigkeit zu kommen“. Die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken, gehe weit über das Papier hinaus. Vogler schlug vor, bereits in Kindergärten und Schulen mit dem Thema zu beginnen.
Gerechtere Verteilung der Eigenbeteiligung an Pflegekosten
Zu den Finanzierungsproblemen in der Pflegeversicherung forderte Vogler „eine gerechtere Verteilung“ der Eigenanteile, die Pflegeversicherte zu leisten haben: „Damit wir gerecht bleiben, müssen die, die weniger haben, mehr bekommen von denen, die mehr haben“, verlangte sie.
Der Deutsche Pflegerat ist der Dachverband von 22 Fachverbänden des Pflege- und Hebammenwesens. Er wurde 1998 gegründet, um mit einer Stimme für die Interessen der professionell Pflegenden in Deutschland zu sprechen. Er vertritt nach eigenen Angaben rund 1,7 Millionen beruflich Pflegende auf Bundesebene.



