Wirbel um bewaffnete Weihnachtsmänner

Wirbel um bewaffnete Weihnachtsmänner
Bewaffnete Weihnachtsmänner hatten am Wochenende auf dem Weihnachtsmarkt im pfälzischen Zweibrücken einen Polizeieinsatz ausgelöst. Der martialische Auftritt zweier Bundeswehrangehöriger könnte noch ein juristisches Nachspiel haben.

Zweibrücken, Kaiserslautern (epd). Ein Zwischenfall auf dem Zweibrücker Weihnachtsmarkt mit zwei bewaffneten Männern im Weihnachtsmannkostüm beschäftigt Polizei und Staatsanwaltschaft. Aktuell werde geprüft, ob die beiden Bundeswehrangehörigen wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz straf- oder ordnungsrechtliche Konsequenzen fürchten müssen, teilte das Polizeipräsidium Westpfalz in Kaiserslautern am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. Die beiden falschen Weihnachtsmänner hatten am Wochenende einen Polizeieinsatz auf dem Markt in der südpfälzischen Stadt ausgelöst.

Die Polizeistreife war von besorgten Weihnachtsmarktbesuchern alarmiert worden und konnte die Soldaten an einem von der Bundeswehr betriebenen Erbsensuppe-Stand ausfindig machen. Nach Polizeiangaben trugen sie drei Waffen bei sich, darunter eine mit Munition. „Vor Ort konnten die Beamten außerdem mit einem Verantwortlichen sprechen, der dafür sorgte, dass die Waffen umgehend in entsprechenden Behältnissen zur Sicherung verwahrt und im Anschluss direkt abtransportiert wurden“, teilte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums mit.

Veranstalter überrascht über Auftreten der Bundeswehr

Wie die „Rheinpfalz“ am Dienstag berichtete, teilte der Kommandeur des in Zweibrücken stationierten Fallschirmjägerregiments 26, Oberstleutnant Martin Holle, in der Zwischenzeit mit, er wolle sich bei allen irritierten und verunsicherten Marktbesuchern „persönlich und von Herzen entschuldigen“. Die Soldaten seien dazu abgestellt worden, den Erbsensuppe-Stand „militärisch einzurahmen“. Damit hätten sie auch „Anknüpfungspunkte für Gespräche mit interessierten Gästen“ bieten sollen.

Der Veranstalter des Weihnachtsmarktes, Heiko Saberatzky, sagte dem epd, im Vorfeld seien weder er noch das Ordnungsamt über ein entsprechendes Auftreten der Bundeswehrsoldaten informiert worden. Die Streitkräfte gehörten allerdings mit ihrem Suppen-Stand seit vielen Jahren zum Marktgeschehen.