Gescheiterter Putsch in Benin: Staatenbund Ecowas entsendet Truppen

Gescheiterter Putsch in Benin: Staatenbund Ecowas entsendet Truppen
In Benin hat eine Gruppe von Militärs versucht, die Macht zu übernehmen. Der Staatenbund Ecowas will das Land nun durch die Entsendung von Truppen stabilisieren.

Frankfurt am Main, Porto-Novo (epd). Nach dem Putschversuch in Benin entsendet die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas eine Stabilisierungstruppe in das Land. Wie der regionale Staatenbund am Sonntagabend mitteilte, werden sich Einheiten aus Nigeria, Sierra Leone, der Elfenbeinküste (Côte d'Ivoire) und Ghana beteiligen. Die Truppe solle den westafrikanischen Küstenstaat bei der Bewahrung der verfassungsmäßigen Ordnung und territorialen Integrität unterstützen, hieß es.

In Benin hatte es am Sonntag einen Putschversuch gegeben, der jedoch scheiterte. Eine Gruppe aufständischer Soldaten hatte den Sitz des nationalen Fernsehsenders gestürmt und die Absetzung von Präsident Patrice Talon verkündet. Am späten Sonntagabend meldete sich Talon zu Wort und erklärte, die Lage sei unter Kontrolle. Laut Berichten der Nachrichtenplattform „Banouto“ von Montag konnten mehrere von den Putschisten als Geisel gefangengenommene Militärs befreit werden.

Kritik an Putschversuch

Der Putschversuch wurde international verurteilt. Der Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union, Mahmoud Ali Yousouf, unterstrich, dass es keinerlei Toleranz gegenüber jeder verfassungswidrigen Regierungsänderung gebe. Das französische Außenministerium rief zur Achtung der verfassungsmäßigen Ordnung auf.

In Westafrika haben in den vergangenen Jahren in mehreren Ländern Militärs die Macht übernommen, unter anderem in Burkina Faso, Guinea, Mali und Niger. Den jüngsten erfolgreichen Putsch in der Region gab es erst Ende November in Guinea-Bissau.