Frankfurt a.M. (epd). Die Post bringt eine Sonderbriefmarke zu den Stolpersteinen heraus, die an Opfer der NS-Diktatur erinnern. Die am Freitag in Frankfurt am Main vorgestellte 95-Cent-Marke zeigt einen der Gedenksteine im Pflaster, auf dessen Messingoberfläche die Worte „Nie wieder ist jetzt“ eingraviert sind. Bei der Präsentation sei auch der Erfinder der Stolpersteine, der Künstler Gunter Demnig (78), dabei gewesen. Die europaweit inzwischen 122.000 verlegten Gedenksteine nennen den Namen und die Lebensdaten von Verfolgten des NS-Regimes.
„Die Sonderbriefmarke Stolpersteine würdigt eine Initiative, die seit über 30 Jahren Erinnerungen bewahrt - an Menschen, die verfolgt wurden, weil sie jüdisch waren, Sinti und Roma, politisch Andersdenkende oder Bürgerinnen und Bürger, die einfach nicht ins menschenverachtende Weltbild der Nazis passten“, sagte das DHL-Vorstandsmitglied Nikola Hagleitner bei der Vorstellung.
„Größtes dezentrales NS-Mahnmal der Welt“
Der gebürtige Berliner Gunter Demnig, der heute im mittelhessischen Alsfeld-Elbenrod lebt, widmet sich seit Mitte der 90er Jahre seinem Stolperstein-Projekt. Demnig verlegt die Würfel mit zehn Zentimeter Kantenlänge auf den Gehwegen vor den letzten Wohnstätten von Menschen, die von den Nationalsozialisten deportiert, ermordet oder in den Suizid getrieben wurden. Die mit Spenden finanzierten Stolpersteine gelten als das größte dezentrale NS-Mahnmal der Welt.



