UN: Mehr als 330.000 Menschen vor Gewalt im Norden Mosambiks geflohen

UN: Mehr als 330.000 Menschen vor Gewalt im Norden Mosambiks geflohen
Die Menschen im Norden von Mosambik sind verstärkt islamistischer Gewalt ausgesetzt. Unter den Flüchtlingen befinden sich besonders viele Kinder.

Genf (epd). Im Norden von Mosambik sind in diesem Jahr mehr als 330.000 Menschen vor den eskalierenden Kämpfen zwischen radikalen Islamisten und Sicherheitskräften geflüchtet. Allein seit Mitte November seien 107.000 Kinder, Frauen und Männer vertrieben worden, erklärte Paola Emerson, Chefin des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe in Mosambik, am Freitag in Genf.

Kinder machten mittlerweile 67 Prozent der Vertriebenen aus. Viele seien von ihren Eltern getrennt oder zu Waisen geworden. Einige müssten allein überleben, sie seien geschlechtsspezifischer Gewalt, sexueller Ausbeutung und Missbrauch ausgesetzt. Ein Schulbesuch sei unmöglich.

Angriffe bewaffneter Kämpfer

Viele der Vertriebenen seien mehrfach entwurzelt worden, oft nachdem sie unaussprechliche Gewalt erlebt hätten. Die psychischen Folgen seien verheerend. Aus Aufnahmezentren hätten UN-Mitarbeiter alarmierende Berichte über Selbstmordversuche erhalten.

Die nördliche Provinz Cabo Delgado ist seit 2017 Schauplatz von Gewalt und Vertreibungen durch bewaffnete Gruppen. Immer wieder greifen islamistische Kämpfer staatliche Einrichtungen, Siedlungen und die Zivilbevölkerung an.