UN-Experten fordern Aufklärung von Gewalt in Tansania nach Wahl

UN-Experten fordern Aufklärung von Gewalt in Tansania nach Wahl
Nach der Gewalt rund um die Wahlen in Tansania dringen UN-Menschenrechtsexperten auf Aufklärung.

Nairobi, Genf (epd). Nach den Berichten über willkürliche Tötungen und Gewalt rund um die Wahlen in Tansania dringen UN-Menschenrechtsexperten auf Aufklärung. Die Fachleute forderten die Regierung des ostafrikanischen Landes am Donnerstag dazu auf, eine unabhängige und wirksame Untersuchung einzuleiten.

Die UN-Experten verwiesen auf Schätzungen, denen zufolge nach der Wahl mindestens 700 Menschen getötet wurden. Andere Schätzungen gingen sogar von Tausenden möglichen Opfern aus, hieß es

Erneut Proteste angekündigt

In Tansania war die Bevölkerung am 29. Oktober zu Präsidentschafts- und Parlamentswahlen aufgerufen. Nach den Wahlen, von denen wichtige Oppositionskandidaten ausgeschlossen waren, kam es zu landesweiten Protesten. Die Sicherheitskräfte gingen brutal gegen Demonstrierende vor. Die amtierende Präsidentin Samia Suluhu Hassan wurde zur Siegerin der Wahl erklärt. Zum Unabhängigkeitstag am 9. Dezember sind in Tansania Proteste gegen Polizeigewalt angekündigt. Feierlichkeiten wurden von der Regierung abgesagt.

Zu der Expertengruppe zählt unter anderem die UN-Sonderberichterstatterin für das Recht auf friedliche Versammlung, Gina Romero, sowie der Sonderberichterstatter für die Förderung und den Schutz von Menschenrechten, Ben Saul. Sie werden vom UN-Menschenrechtsrat beauftragt, sprechen aber nicht für die Vereinten Nationen.