DRK-Präsident Gröhe fordert Investitionen in Bevölkerungsschutz

DRK-Präsident Gröhe fordert Investitionen in Bevölkerungsschutz
Wenige Tage nach seiner Wahl positioniert sich Hermann Gröhe als Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK): Deutschland müsse mehr tun, um seine Bevölkerung in Krisenfällen zu schützen.

Frankfurt a.M. (epd). Der neue DRK-Präsident Hermann Gröhe hält Deutschland nicht ausreichend vorbereitet auf Kriege, Naturkatastrophen und Pandemien. „Die Infrastruktur und die Ausstattung sind unzureichend“, sagte der im Frühjahr aus dem Bundestag ausgeschiedene CDU-Politiker der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstag). Kurzfristig sei zum Bevölkerungsschutz ein Investitionsprogramm nötig, für mobile Einrichtungen und auch für Strukturen in der Fläche.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) benötige zeitnah Investitionen von rund 2,1 Milliarden Euro, sagte der ehemalige Bundesgesundheitsminister: „Und danach jährlich eine weitere Milliarde Euro, zum Beispiel zur Stärkung des Bevölkerungsschutzes, der hauptamtlichen Strukturen zur Unterstützung des Ehrenamts und des Rettungsdienstes.“ Ein bewaffneter Konflikt lasse sich hoffentlich vermeiden. „Aber die nächsten Naturkatastrophen oder Pandemien kommen leider ganz bestimmt“, sagte der 64-Jährige, der am Samstag neu an die Spitze der Hilfsorganisation gewählt wurde.

Gröhe: Verpflichtungen für junge Menschen werden zunehmen

Auf die Frage, ob mit den Änderungen beim Wehrdienst der Zivildienst als Ersatzdienst zurückkommen werde, sagte Gröhe: „Die sicherheitspolitische Lage spricht aus meiner Sicht dafür, dass Verpflichtungen zunehmen werden.“ Dann werde es auch Möglichkeiten für Wehrdienstverweigerer geben müssen. Es sei ein Erfolg, nicht zuletzt des gemeinsamen Einsatzes aller Wohlfahrtsverbände, dass die Anschreiben an junge Männer und Frauen zur Wehrerfassung auch Hinweise zu den Freiwilligendiensten enthalten sollen.

„Die vielfältigen und bewährten Träger solcher Dienste wären durchaus in der Lage, vielen jungen Menschen entsprechende Angebote zu machen“, sagte Gröhe. Das könnte aus seiner Sicht auch den Bevölkerungsschutz stärken.