Opfer des Attentats am Holocaust-Mahnmal hörte "Allahu akbar"-Ruf

Opfer des Attentats am Holocaust-Mahnmal hörte "Allahu akbar"-Ruf
Dem spanischen Touristen Iker M. wurde im Februar von einem 19-jährigen Syrer beim Besuch des Berliner Holocaust-Mahnmals mit einem Messer in die Kehle geschnitten. Vor Gericht berichtete er von Angstzuständen, die er seitdem hat.

Berlin (epd). Im Prozess um das Attentat auf einen spanischen Touristen am Berliner Holocaust-Mahnmal hat am Mittwoch das Opfer vor dem Berliner Kammergericht ausgesagt. Dem 31-jährigen Iker M. war am 21. Februar dieses Jahres bei einem Besuch des Holocaust-Mahnmals in einem der Gänge des Stelenfeldes mit einem Messer in die Kehle geschnitten worden. Der mutmaßliche Täter ist ein 19-jähriger Syrer, der laut Bundesanwaltschaft Anhänger der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) sein soll. Seine Tat soll er aus islamistischen und antisemitischen Motiven heraus begangen haben.

Iker M. überlebte die Tat dank sofortiger Rettungsmaßnahmen von zufällig anwesenden Menschen vor Ort. Er berichtete, dass die Attacke von Wassim Al M. ihn am späten Nachmittag des 21. Februar völlig unerwartet traf. Der Täter habe ihn in der Dunkelheit plötzlich mit der einen Hand von hinten an der Schulter festgehalten und mit der anderen Hand den ersten Schnitt an seinem Hals durchgeführt. Einen zweiten Schnitt habe er mit seinen Fingern abwehren können.

Seitdem Angstzustände

Er sei dann in Richtung Ausgang des Stelenfeldes geflüchtet, wo Menschen erste Hilfe geleistet hätten. Beim Weglaufen habe er gehört, wie der mutmaßliche Täter „Allahu akbar“ (Allah ist groß) gerufen habe. Iker M. wurde noch an dem Abend operiert und gerettet. Vor Gericht berichtete er von starken psychischen Belastungen und Angstzuständen seit der Tat. Er befindet sich in psychologischer Behandlung und nimmt Psychopharmaka.