Rom, Beirut (epd). Papst Leo XIV. hat die Menschen im Libanon zu Zusammenhalt und Frieden aufgerufen. „Libanon, steh wieder auf! Sei ein Haus der Gerechtigkeit und der Geschwisterlichkeit! Sei ein Vorbote des Friedens für die ganze Levante“, sagte der Papst am Dienstag in einer Heiligen Messe, die er an der Uferpromenade von Beirut vor mehr als 100.000 Menschen feierte. Es war der letzte offizielle Programmpunkt seiner ersten Papstreise, die ihn auch in die Türkei geführt hatte.
Die Schönheit des Libanon werde von Armut und Leid in den Hintergrund gedrängt, sagte Leo weiter. „Sie wird von vielen Problemen überschattet, die euch bedrängen, von einem schwachen und oft instabilen politischen Umfeld, von der dramatischen Wirtschaftskrise, die euch belastet, von Gewalt und Konflikten, die alte Ängste wieder geweckt haben.“ Der Libanon befindet sich aktuell in einer schweren Wirtschaftskrise. Neben der grassierenden Armut herrscht in dem Land nach dem Krieg zwischen der Hisbollah und Israel außerdem eine hoch angespannte Sicherheitslage.
Stilles Gebet im Hafen von Beirut
Am Dienstagmorgen hatte Leo im Hafen von Beirut auch der Opfer der Explosion vom 4. August 2020 gedacht. Damals waren mindestens 200 Menschen gestorben, mehr als 6.500 wurden verletzt. Am Ort der Katastrophe hielt der Papst im stillen Gebet inne, bevor er an einem Mahnmal einen Kranz niederlegte und kurz mit einigen Überlebenden sprach.
Papst Leo, der Nachfolger des am Ostermontag gestorbenen Papst Franziskus, war am Donnerstag zu seiner ersten Reise im Amt des Oberhauptes der katholischen Kirche aufgebrochen. Zunächst besuchte er die Türkei, am Sonntagnachmittag reiste er weiter in den Libanon. Am Dienstagnachmittag wird Leo wieder in Rom zurückerwartet.



