Rotes Kreuz: Immer mehr Kriegsopfer im Südsudan benötigen Hilfe

Rotes Kreuz: Immer mehr Kriegsopfer im Südsudan benötigen Hilfe
Im Südsudan eskaliert die Gewalt zwischen Regierung und Oppositionellen. Die Zahl der Konfliktopfer in Krankenhäusern, die das Rote Kreuz unterstützt, hat den höchsten Stand seit 2018 erreicht.

Juba, Genf (epd). Das Rote Kreuz hat sich besorgt über die eskalierende Gewalt im Südsudan geäußert. In diesem Jahr seien in Krankenhäusern im Südsudan fast 1.000 Patienten mit Kriegsverletzungen behandelt worden, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz am Freitag in Juba mit. Das sei die höchste Zahl seit 2018. Das Rote Kreuz bezog sich auf Gesundheitseinrichtungen, die es unterstützt.

Die seit Jahresbeginn eskalierende Gewalt habe zu dem Anstieg der Zahl der Patienten geführt, die durch Schussverletzungen, Explosionen und andere Waffen verletzt worden seien, hieß es. Im Südsudan bekämpfen sich Regierungstruppen und oppositionelle Gruppen, die Gewalt ist machtpolitisch und ethnisch motiviert.

Die Gesundheitseinrichtungen, insbesondere in abgelegenen Gebieten, stehen laut Rotem Kreuz unter extremem Druck. Viele Patienten erreichten die Einrichtungen erst nach langer Verzögerung. Dadurch verringerten sich ihre Überlebenschancen drastisch.

Unabhängigkeit vom Sudan 2011

Der Südsudan ist das jüngste Land Afrikas und erlangte 2011 die Unabhängigkeit vom Sudan. Danach eskalierten politische Konflikte zu einem Bürgerkrieg, der 2018 mit einem Kompromiss und einer gemeinsamen Regierung von Präsident Salva Kiir und Vizepräsident Riek Machar endete. Die beiden Politiker hatten im Bürgerkrieg verfeindete Lager angeführt.

Die seither geschlossenen Friedensabkommen wurden wiederholt gebrochen. Nach seiner vorläufigen Amtsenthebung muss sich Machar vor Gericht verantworten. Ihm und sieben anderen Angeklagten werden Verrat, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Mord vorgeworfen.