Frankfurt a.M. (epd). Zum Auftakt der Weihnachtsmarktsaison kündigen die Bundesländer verstärkte Polizeipräsenz und mehr Kontrollen in den Innenstädten an. Ein Jahr nach der Todesfahrt von Magdeburg gilt die Anschlagsgefahr als „abstrakt hoch“, konkrete Hinweise auf Gefahren gibt es jedoch nicht. Wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) unter den Innenministerien ergab, bereiten sich die Sicherheitsbehörden in allen Bundesländern auf die Adventszeit vor, teils mit bewährten Konzepten, teils mit zusätzlichen Maßnahmen.
Die Verantwortung für die Sicherheit auf den Weihnachtsmärkten liegt in allen Ländern grundsätzlich bei den Veranstaltern, die Sicherheitskonzepte erstellen und von den zuständigen Behörden genehmigen lassen müssen, wie die Ministerien hervorheben. In allen Fällen würden Kommunen und Organisatoren von den Sicherheitsbehörden unterstützt. Es gebe eine enge Abstimmung. Die Länder berichten übereinstimmend, dass bislang keine Absagen von Weihnachtsmärkten wegen gestiegener Sicherheitskosten oder verschärfter Auflagen bekannt sind.
Gezielte Personen- und Fahrzeugkontrollen
Die Berliner Polizei kündigte fortlaufende Anpassungen ihrer Maßnahmen an die Sicherheitslage an. Für eine sichtbare Präsenz werde unter anderem auf „mobile Wachen in den Bereichen der Märkte“ gesetzt. Auch Brandenburg plant einen „lageangepassten Einsatz von Polizistinnen und Polizisten“. Das Saarland will durch eine deutsch-französische Fußstreife im Grenzraum für zusätzliche Sicherheit sorgen.
In Schleswig-Holstein, Bremen und Rheinland-Pfalz wird die Polizei die diesjährigen Weihnachtsmärkte auch mit Zivilkräften begleiten. Auch Sperren, Videotechnik und verdeckte Aufklärung kommen vielerorts zum Einsatz. Hessen und Bayern kündigen gezielte Personen- und Fahrzeugkontrollen an, „lageangepasste Kontrollen“ sind in Sachsen geplant.
In Magdeburg war am 20. Dezember 2024 ein in Sachsen-Anhalt lebender Arzt aus Saudi-Arabien mit dem Auto über den Weihnachtsmarkt gerast und hatte sechs Menschen getötet.




