Berlin (epd). Der mit Klimathemen befasste Ökonom Ottmar Edenhofer stellt das Format der Weltklimakonferenzen infrage. Ziel der jährlichen Beratungen sollten nicht die diplomatisch ausgehandelten Abschlusserklärungen, sondern konkrete Umsetzungsschritte kleinerer Koalitionen von Ländern sein, sagte Edenhofer am Montag im Deutschlandfunk. Dabei könne es zum Beispiel um den Waldschutz oder den Ausstieg aus der Kohle gehen.
„Das alles wird immer nicht reichen, aber belastbare Schritte in die richtige Richtung sind besser als vage Abschlusserklärungen“, sagte der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Man müsse zu Beschlüssen und Projekten kommen, bei denen es möglich ist, etwas umzusetzen, ohne dass alle 194 Staaten zustimmen.
Kein Fahrplan zur Abkehr von Kohle, Öl und Gas
Nach zweiwöchigen Verhandlungen war die diesjährige Weltklimakonferenz am Samstag im brasilianischen Belém zu Ende gegangen. Ein viel diskutierter Fahrplan zur Abkehr von Kohle, Öl und Gas findet sich nicht in der Abschlusserklärung. Stattdessen einigten sich die Delegierten unter anderem auf eine freiwillige Initiative, die die Länder dabei unterstützen soll, ihre nationalen Klimaziele und die Beschlüsse früherer Konferenzen beschleunigt umzusetzen.
Während Edenhofer in der Abschlusserklärung keine substanziellen Fortschritte beim Klimaschutz erkennen kann, lobte er die Einigung auf den Fonds zum Schutz tropischer Regenwälder bereits vor Beginn der Konferenz. Der könne funktionieren, ohne dass alle Staaten zustimmen. Mit dem Finanzierungsmechanismus sollen Länder für den Erhalt tropischer Wälder entschädigt werden. Deutschland hat für den Fonds eine Milliarde Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren zugesagt




