München (epd). Mit Blick auf den bevorstehenden Totensonntag hat der bayerische evangelische Landesbischof Christian Kopp auf die große Bedeutung der Begleitung von Menschen an ihrem Lebensende hingewiesen. Der Totensonntag - auch Ewigkeitssonntag genannt - lenke den Blick auf Fragen, die Menschen besonders in der letzten Lebensphase beschäftigen, heißt es in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Seit einigen Tagen werde wegen prominenter Fälle das Thema assistierter Suizid erneut diskutiert. Solche Ereignisse führten vielen Menschen vor Augen, wie sehr Krankheit, Pflege und Abschied belasten können, sagte der Landesbischof. „Der Ewigkeitssonntag macht uns bewusst, wie verletzlich Menschen in dieser Phase sind und wie wichtig verlässliche Begleitung ist.“ Niemand solle „am Lebensende alleine sein“.
Kopp: Entscheidungen am Lebensende können belasten
Die Entertainerinnen Alice und Ellen Kessler - bekannt als die „Kessler-Zwillinge“ - waren am Montag im Alter von 89 Jahren in Grünwald bei München gestorben. Sie hatten dabei die Dienste der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) genutzt, wie diese mitteilte. Demnach handelte es sich um „assistierten Suizid“. Kirchliche Sozialverbände äußerten Kritik an der idealisierten Berichterstattung über den Fall.
Kopp wies darauf hin, dass Entscheidungen am Lebensende Menschen zutiefst belasten könnten, auch weil es in Deutschland keine klare gesetzliche Regelung zur assistierten Selbsttötung gebe. Betroffene bräuchten auch Fachleute, die Orientierung durch qualifizierte Beratung, Schutz und respektvolle Begleitung gewährleisteten. „Entscheidungen dieser Tragweite brauchen ein Umfeld, das Halt gibt.“



